Originell und fesselnd

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lunamonique Avatar

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In das „Das Neunte Haus“ von Autorin Leigh Bardugo muss Galaxy Stern über sich hinauswachsen und es mit unberechenbaren Gegner aufnehmen.

Ein rätselhafter Mord ruft das neunte Haus auf den Plan. Neuling Galaxy Stern vermutet, dass die Verbindungen in den Mord verwickelt sind. Ihre Recherchen bringen sie in Lebensgefahr. Hilfe kommt von überraschender Seite.

Der Prolog stimmt auf eine düstere, rätselhafte Geschichte ein. Geschickt inszeniert sind die Handlungswechsel „Winter“ und „Im Herbst zuvor“. Anfangs fällt es etwas schwer, den Überblick über die acht mächtigen Studentenverbindungen und ihre Aufgaben zu gewinnen. Die Story wirkt ungewöhnlich und komplex. In Rückblicken erfährt der Leser mehr über eine wichtige Begegnung, Alex' altes Leben und ihr Trauma. Nur langsam setzen sich die Puzzlestücke zusammen. Interessant ist die Beziehung der beiden Hauptfiguren Alex alias Galaxy und Darlington. Was ist geschehen? Das Rätsel um Darlington bildet den roten Faden der Geschichte. Die Spannung steigt mit Alex' Gespür und ihren Recherchen. Ist sie ihrem Gegner gewachsen? Sie steht mit ihrer Ausbildung noch ganz am Anfang, hat aber ein besonderes Talent, was ihr Vorteile verschafft. Autorin Leigh Bardugo schafft es, den Leser trotz Abschweifungen zu fesseln. Besonders die Rituale der Skull and Bones sind makaber und gruselig. Horror fließt mit den Angriffen auf Alex ein. Nichts für sensible Gemüter und Alptraumgeplagte. Alex wächst an ihren Herausforderungen. Die Veränderung von der schüchternen, zurückhaltenden Schülerin zur taffen Ermittlerin ist greifbar. Originell sind die Täuschungsmöglichkeiten der Studentenverbindung Manuscript. Eine Nebenfigur erweist sich als sturer und unterhaltsamer Akteur. Ein bisschen erinnert der Fantasy-Roman an die Gruselheftromane von Autor Jason Dark um den Geisterjäger John Sinclair. Im letzten Buchdrittel nehmen Brutalität und Grauen zu. Wendungen und die Auflösung zum Schluss wirken im ersten Moment verworren. Hoffnungen und Erwartungen zu Darlington werden unnötig hinausgezögert. Der Cliffhanger stellt nicht zufrieden.

Die glitzernde Schlange weckt das Interesse am Buch. Der Titel hat etwas Mysteriöses. Gut gewählt ist die Farbkombination, die das Geheimnisvolle und Düstere unterstreicht. „Das Neunte Haus“ überzeugt mit charismatischen Protagonisten, originellen Ideen und einer rätselhaften, undurchsichtigen Story. Kleine Schwächen dämpfen zeitweise die Spannung. Eine ausschlaggebende Weichenstellung im Plot nimmt zum Ende Intensität raus. Hilfreich ist der Anhang mit Infos zu den Häusern des Schleiers.