Schwerer Start und ein Ende, das ihn wettmacht!

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tofusteak Avatar

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Das Cover ist ein Meisterwerk in Optik und Haptik. Es fässt sich gut an und fällt ins Auge, bezieht sich auf den Inhalt, ohne etwas zu verraten.

Der Anfang des Buches ist gleichermaßen fesselnd und verwirrend. Man wird direkt in die Geschichte hineingeworfen, in eine Welt, von der man keine Ahnung hat. Es fallen Begriffe, die man nicht versteht. Es ist etwas geschehen, etwas Grauenhaftes. Und man will unbedingt wissen, was.

Es wird abwechselnd aus zwei Perspektiven in drei Zeiten geschrieben. Die Unterteilung ist klar nachvollziehbar und wohl platziert. Man bekommt gerade so viele Infos aus der jeweiligen Zeit, dass man dabeibleibt und folgen kann.

Der Schreibstil hat mich total überrascht, ebenso die düstere Stimmung des Buchs. In Leigh Bardugos bisherigen Büchern war ja auch nicht immer alles heller Sonnenschein, aber dieses hier ist ganz was anderes. An einer Stelle hätte ich es vielleicht abgebrochen, wenn es nicht von einer meiner Lieblingsautorinnen wäre. Auch der anfangs etwas sperrige Schreibstil hat dazu beigetragen. Die anderen Bücher waren zugänglicher, hier war vieles verwirrend, ich musste öfter Orte googeln (kenne mich in Yale nicht aus und im Buch ist KEINE Karte) oder auch Begrifflichkeiten. Gestolpert bin ich auch über so manch seltsam bzw. gar nicht übersetzten Begriff. Statt ADHS stand im Buch ADHD, statt Fußball Soccer. Kein Beinbruch, aber ein Stolperstein für den Lesefluss, ebenso wie ein paar Grammatikfehler und einige Sätze, in denen ein Wort zu viel oder wenig war.

Das letzte Drittel und das Ende fand ich sensationell. Es gab eine Wendung, die ich erwartet habe, und eine, mit der ich nie gerechnet hätte. Es war den schweren Einstieg absolut wert und ich bin froh, dass Band 2 bereits hier liegt.

In diesem Sinne: Mors irrumat omnia.