Ganz gut, aber schwächer als Band 1

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flotteranton Avatar

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Ich fand den Vorgänger Die Tochter des Drachenbaums so toll und habe mit Spannung auf den Nachfolgeband gewartet. Leider konnte er meine Erwartungen nicht ganz erfüllen.
Aber der Reihe nach. Natürlich geht es auch in diesem Band um das Heilmittel Amakuna, dessen Geheimnis jeweils von einem liebenden Paar bewahrt werden muss. Die Geschichte spielt in zwei unterschiedlichen Zeitebenen. In beiden Zeitebenen wollen die Beteiligten aus den unterschiedlichsten Gründen das Heilmittel Amakuna finden und besitzen. Das bringt die Bewahrer des Geheimnisses immer wieder in Gefahr.
Tamanca und Itapiú leben im 16. Jahrhundert zu Zeiten der spanischen Konquistadoren, die in ihrer Gier nach Macht und Gold sehr brutal mit der einheimischen Bevölkerung umgehen.
Sina und Neri, das Paar der Gegenwart, bewegt sich im Sumpf von Drogenhandel, Geldwäsche und Immobilienhaien. Auch hier geht es um die Gier nach Macht und Geld von einigen wenigen.
Den Anfang des Buches fand ich noch spannend, aber im weiteren Verlauf konnte mich die Geschichte nicht mehr richtig fesseln. In der Danksagung schreibt Frau Aernecke, dass ihr eigentlich gar nicht danach war, den Folgeband zu beenden und das schlägt sich m. E. in der Geschichte nieder.
Den Schreibstil der Autorin finde ich sehr schön; sie kann mit Wörtern umgehen und hat eine gute Ausdrucksweise.
Die Charaktere der Protagonisten fand ich nicht so stark und mit Herzblut gezeichnet wie im ersten Band. Außerdem fand ich im Vergangenheitsteil die vielen unterschiedlichen Machthaber in der neuen Welt unübersichtlich.
Hilfreich fand ich die aufklappbaren Karten im Einband und die Auflistung der Hauptfiguren mit der kurzen Erläuterung.
Oft ist es nicht erforderlich, dass man bei einer Fortsetzung den Vorgänger gelesen hat. In diesem Fall halte ich es allerdings für sinnvoll, da es sehr viele Rückblicke und Andeutung zu Band 1 gibt.
Trotz dieser Kritikpunkte hat mich das Buch gut unterhalten und bekommt noch 4 Sterne.