Eine Reise in das unbekannte Rumänien - ein gelungenes Debüt mit gewissen Schwächen

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krimileserin24 Avatar

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Das Debüt von Maria Bidian mit "Das Pfauengemälde" ist gelungen, kann mich aber dennoch nicht völlig überzeugen.
Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil, der eine erhöhte Aufmerksamkeit des Lesers/der Leserin erfordert. So werden recht viele Gedanken oder auch Handlungen aus der Vergangenheit in die Gegenwart eingebunden. Die Emotionen der Figuren werden dadurch einleuchtend und mit Tiefgang dargestellt. Auch das Setting des Buches überzeugt. Es wird ein interessanter Einblick in das (mir unbekannte) Rumänien sowohl in historischer, politischer als auch gesellschaftlicher Hinsicht ermöglicht. Der Fokus liegt dabei insbesondere in der sozialistischen Vergangenheit und den Auswirkungen auf die Bevölkerung. Hier zeigt sich ein vertieftes Wissen der Autorin, das sie dem Leser/der Leserin gekonnt vermittelt.
Für mich bleiben leider am Ende zu viele Fragen unbeantwortet. Während die Autorin die Emotionen (insbesondere der Protagonistin "Ana") sehr gut schildert, verbleibt das "normale" Leben von Ana sehr schwammig. Auch werden recht viele Personen in die Geschichte eingebunden, was zwar einen guten Einblick in die großen Familienstrukturen geben mag, aber dazuführt, dass die Nebendarsteller eher schemenhaft charakterisiert werden. Dies führte dazu, dass ich mich - trotz des schönen Schreibstils - nur bedingt in die Protagonistin hineinversetzen konnte. Ferner fehlte mir im Hauptteil leider der Spannungsbogen.
Letztlich kann ich das Buch dennoch empfehlen, da es einen neuen, interessanten Einblick über das Land Rumänien liefert.