Reise zu den Wurzeln

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Die Trauer um ihren Vater ist ihr ständiger Begleiter. Trotz vieler verschiedener Therapien und Verarbeitungsversuchen leidet Ana sehr. Auch, weil sie nicht rechtzeitig da war, um Abschied zu nehmen. Vielleicht erhofft sie sich nun "Heilung" von der Reise in die Heimat ihres Vaters. Dort soll ein Bild auf sie warten, das nun nach jahrelangen Prozessen endlich in ihre Hände kommen soll. Ein Bild, das ihrem Vater so wichtig war.
So viel zur Ausgangslage. Nun kommt die Reise. Das Eintauchen in eine fremde Welt. In eine grossartige Familienerzählung. Es dauert, bis man die Familienstruktur versteht. Alles bleibt ein wenig chaotisch, nicht greifbar, nicht nachvollziehbar. Aber gerade das macht auch den besonderen Reiz dieses Buches aus. Zu der Familiengeschichte kommen noch Einblicke in die geschichtliche und politische Entwicklung Rumäniens.
Ein Buch, das sich dafür eignet, im Sommer gelesen zu werden. Die schweren Themen werden durch die wunderbar poetische Sprache fast leicht.

"Die Kunst kann eine Brücke sein ... zwischen Vergangenheit und Gegenwart, unser Verständnis von Schönheit verändert sich, aber die Dinge, die uns berühren, nicht. Sie sind immer gleich, egal, wann und wo wir leben."