Nett, aber kein Must-Read

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paulafschr Avatar

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Valery Tscherplanowas Debüt-Roman „Das Pferd im Brunnen“ ist eine nette, ruhige Lektüre für zwischendurch, aber nichts, was man zwingend gelesen haben muss.

Erzählt werden die Geschichten der Frauen einer Familie über mehrere Generationen hinweg. Es entsteht ein differenziertes Porträt der Leben dieser Frauen und ihren Beziehungen untereinander.

Grundsätzlich hatte ich mir etwas mehr erhofft von „Das Pferd im Brunnen“. Die Kapitel sind nicht chronologisch geordnet und aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, sodass man sich mit dem Beginn jedes neuen Kapitels immer erst mal neu einfinden muss. Das hat mich oft aus dem Lesefluss gerissen.
Manche der Kapitel waren interessanter als andere, sodass es schwer war, durch die anderen durchzukommen. Trotzdem hat mir die Handlung eigentlich gut gefallen. Durch die verschiedenen Perspektiven, aus denen erzählt wird, erlangt man einen differenzierten Blick auf die Beziehungen der Frauen untereinander, was ich gerne mochte.
Der Schreibstil war auch in Ordnung, es gab einige Passagen, die mir sehr gut gefallen haben, manche weniger. Teilweise wirkte es ein wenig gezwungen, aber alles in allem ganz nett.

Insgesamt war es kein unangenehmes Lese-Erlebnis. Ich hätte mir noch ein bisschen mehr Tiefe in Bezug auf die Protagonistin gewünscht und phasenweise war es ein bisschen langweilig. Es ist nicht unbedingt ein Must-Read, aber trotzdem nett für zwischendurch. Wer Interesse am Klappentext hat, sollte dem Buch auf jeden Fall eine Chance geben.