Interessant aber anspruchsvoll.

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anna-karenina Avatar

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Schon die Gestaltung des Buches soll vermitteln, dass das hier behandelte Thema für jedermann verständlich erklärt ist. Auch der Klappentext verspricht uns diese Verständlichkeit. Das leitet meines Erachtens etwas fehlen, was jedoch dem behandelten Thema geschuldet ist. Das Universum, seine Weiten und das, was wir mit dem bloßen Auge von ihm wahrnehmen und durch eigenes Nachdenken von ihm verstehen können, fasziniert und lädt zum Grübeln ein, weckt bei dem einen oder anderen aber auch den Drang mehr zu erfahren und zu verstehen.
Der wissenschaftliche Ansatz dieses Buches dürfte aber alles andere sein als für jedermann verständlich sein. Die Physik und Mathematik, liefern uns Erklärungsversuche für ein Thema, in dem jahrhunderte- und jahrtausendelang Spiritualität und Religion das Verständnis eines Großteils der Menschheit geprägt haben und sicherlich noch bestimmen wird. Ich selber hatte erste Berührungspunkte mit den wissenschaftlichen Grundlagen unseres Universum uns vor langer Zeit, mit Stephen Hawkings „Das Universum in einer Nussschale“. Auch dieses Buch bemühte sich um Verständlichkeit und Anschauungskraft, um das Thema einer breiten Masse näherzubringen. Dies ist sicherlich gelungen und wird in seiner Tradition von diesem Buch fortgeführt. Dieses Buch ist sicherlich noch etwas einfacher verständlich, wenn es auch weniger Illustrationen enthält. Nicht zuletzt sind viele naturwissenschaftliche Fächer heute auch in der Popkultur präsent, sodass zumindest die Grundlagen der Thematik vielen bekannt sind. Dies muss aber nicht bedeuten, dass Sie auch jedem vermittelbar sind. Wahrscheinlich werden wir das Universum nie ganz verstehen. Die Erklärungsversuche sind so gewaltig und größtenteils theoretisch, dass nur wenige dem Wissensstand von heute zuverlässig überblicken können. Inhaltlich handelt es sich nicht um eine Trivialität. Es bedarf daher grundsätzlich mehr Konzentrationen bei Befassung damit, als für irgendein anderes Thema. Auch das Erwarten einer gewissen Vorkenntnis von manchen Zusammenhängen und Grundlagen lässt sich bei solchen anspruchsvollen Themen nicht vermeiden. Auch wird es kaum möglich sein ein vernünftiges Verständnis ohne eigenständige weitergehende Recherche zu erlangen.
Das Buch ist für mich zu einem großen Teil sehr verständlich gewesen. Ich glaube aber, dass die Autoren im Ansatz irren, wenn sie ein Verständnis von der Materie auch bei vollkommenen Laien erreichen und in jeden Bildungsstand hinein vermitteln wollen. Wer mit dem Thema in der Forschung oder bei seiner Arbeit befasst ist, mag dies als wünschenswert erachten, sollte aber nicht aus den Augen verlieren, dass es sich letztendlich immer noch im Kern um wissenschaftliche Theorien und Erkenntnisse handelt, die sich auf diesen Abstraktionsebene wohl kaum für ein Buch eigenen, das mal eben so zur Unterhaltung gelesen wird und dessen Inhalt man dann schnell wieder vergisst.

Wenn man von diesem, auch durch die Autoren erweckten Eindruck absieht, handelt es sich aber um ein gutes Buch, das Interessierten auch einiges Wissen mit auf den Weg geben kann.
Lesern empfehle ich aber sich klar zu machen, dass das Buch trotz seiner Verständlichkeit sehr fordernd ist.