Der Tod und das Mädchen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
naraya Avatar

Von

An einem regennassen Morgen wird ein junges Mädchen auf der Autobahn überfahren. Keiner weiß, wer sie ist, dieses hübsche, zarte Wesen in dem schillernden Festkleid. Doch am nahe gelegenen Rastplatz finden die Ermittler der Ploizeit Blutspuren. Es sieht aus, als habe Marie dort um ihr Leben gekämpft, doch mit wem? Vor wem ist sie auf die Autobahn geflohen? Um diese Fragen zu beantworten, werden Kommissarin Franza Oberwieser und ihr Kollege Felix Herz an den Unfallsort gerufen.

Zunächst scheinen die beiden ein sehr ungleiches Ermittlerteam zu sein. Franza, deren Beziehung mit einem Schauspieler sehr flüchtig zu sein scheint – als sei auch sie auf der Flucht vor etwas. Vielleicht ihrer Vergangenheit? Und ihr gegenüber Felix, der Familienmensch, dessen Frau bereits das vierte Kind von ihm erwartet. Doch bereits im ersten Gespräch der beiden Kollegen wird deutlich, dass sich die beiden verstehen, sich ergänzen und sich Halt geben in diesem Job, den sie beide hassen, aber dennoch gewissenhaft ausführen, um den Opfern zu helfen.

Der Roman wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt. Mal bleibt der Erzähler bei Marie, mal schildert er das Geschehen aus Franzas Sicht, mal wendet er sich dem Unfallfahrer zu. Dabei fließen kursiv geschrieben auch Schilderungen der Ereignisse ein, die vor dem Unfall stattgefunden haben und vielleicht zu ihm hinführen. Möglicherweise haben wir in dem jungen Ben auch schon denjenigen gefunden, der für Maries Tod verantwortlich ist. Denjenigen, der so lange wie möglich in einiger Entfernung zum Unfallort wartete, bis er auf einmal mit quietschenden Reifen davon fuhr.

Die Sprache des Romans hat mich überrascht, will sie doch so gar nicht zu dem erwarten, was man in einem Kriminalroman erwartet. Die Sätze sind verschachtelt, mit zahlreichen Einschüben versehen, aber dennoch klingen sie gehetzt. In den reinen Erzählpassagen gefällt mir diese Sprache sehr gut, sie ist kunstvoll. In der direkten Rede wirkt sie jedoch oft deplatziert, man fragt sich zwangsläufig, ob Menschen tatsächlich so miteinander sprechen.

Fazit: Diese Leseprobe macht definitiv Lust auf mehr, auch wenn ich den Roman sprachlich noch nicht richtig einordnen kann.