Tod auf der Autobahn

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regenprinz Avatar

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Ich war sehr neugierig auf diese Leseprobe, da ich von der Autorin bereits das Jugendbuch "Charlottes Traum" kenne, das allerdings mit diesem Buch keinerlei Ähnlichkeit aufweist.

Den Sprachstil fand ich etwas gewöhnungsbedürftig - sehr kurz und verknappt, dazu manchmal allzu poetisch verklärt, außerdem die häufigen Perspektivenwechsel - und relativ anstrengend zu lesen. Die Figuren haben alle ihr Päckchen zu tragen bzw. Frust und/oder Betrug scheinen alle Beziehungen zu prägen. Das macht nicht viel Hoffnung, dass im Rest des Buches auch positive zwischenmenschliche Aspekte zum Tragen kommen. Protagonistin und Ermittlerin Franza hat jedenfalls eine Affäre mit einem Schauspieler, der plant, mit dem potentiellen Regisseur eines nächsten Films zu schlafen, während Franzas mißtrauischer Mann offenbar ihren Kollegen verdächtigt, der wiederum gerade zum 4. Mal Vater wird und sich als "Zuchthengst" fühlt. Dazu kommt noch das seltsame Verhalten Maries vor ihrem Tod (wer ist eigentlich Ben? Franzas Sohn oder sonst ein Verwandter?) und das nun wohl auffliegende Doppelleben des Autofahrers, der letztendlich ihren Tod verschuldet hat. Uff! Irgendwie ganz schön viel Beziehungschaos für den Anfang. Und mir eigentlich "too much".

Interessanter fand ich da eher die Andeutung der Herangehensweise, wie Franza mit den Opfern nach ihrem Tod noch einmal "Kontakt" aufnimmt, um Hinweise oder Spuren zu finden, die ihr helfen, die Tat aufzuklären. Und dass sie quasi eigentlich im Auftrag der Toten nach den Tätern sucht.

Ansonsten mochte ich stellenweise auch die atmosphärischen Beschreibungen, die in den Text eingeflochten waren oder die kurzen Erinnerungssequenzen. Ob kurze Reflexionen über Juniregen o.ä. allerdings über ein ganzes Buch hinweg tragen? Ich weiß es nicht. Überhaupt bin ich unentschieden, was ich von dieser Leseprobe halten soll. Schlecht war sie nicht, aber wirklich gefesselt hat sie mich auch nicht. Hm ...