Tod im Regen

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buecherfan.wit Avatar

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Ein junges Mädchen läuft dem BMW-Fahrer Bohrmann auf der A9 Richtung Berlin vor das Auto und stirbt. Später findet die Polizei heraus, dass das Opfer schon vorher erheblich verletzt gewesen sein muss, denn an einem nahegelegenen Rastplatz finden sich Blutspuren. Ermittlerin Franza Oberwieser und ihr Kollege Felix Herz ermitteln am Fundort der Leiche und befragen den Autofahrer und weitere Zeugen. Der Fall ist auch deshalb rätselhaft, weil die Indentität des Mädchens unbekannt ist und keiner das Opfer vermisst meldet.

In drei kursiv  gesetzten Kapiteln - 4, 6, 11 - begegnen sich ein Junge namens Ben und ein Mädchen namens Marie. Sie kennen sich. Ben hat Marie am Straßenrand stehen sehen, wendet und lässt sie einsteigen. Marie findet Ben attraktiv und versucht, ihn zu verführen. Es scheint sich um Rückblenden zu handeln. Marie könnte das spätere Opfer sein. Die Ermittler erwähnen im Gespräch einen Jungen namens Ben. Es könnte sich hier um dieselbe Person handeln.

Die Leseprobe stellt jedoch nicht nur das Opfer und die Zeugen vor, sondern zeigt auch die Ermittler mit ihren privaten Problemen. Kommissarin Franza Oberwieser hat einen Geliebten, einen Schauspieler, den sie Port nennt, andererseits gibt es in ihrem Leben aber auch Max, der zunehmend misstrauisch wird. Ihr Kollege Herz hat am selben Morgen gerade von seiner Frau Angelika erfahren, dass sie mit ihrem vierten Kind schwanger ist, als er zum Einsatzort gerufen wird. Es scheint Probleme in dieser Beziehung zu geben, da seine Frau die Entscheidungen bezüglich des Kinderwunsches allein trifft.

Schon die ersten Seiten des Romans überzeugen inhaltlich und sprachlich. Sie lesen sich gut, bauen schon einiges an Spannung auf. Da gibt es  eine Reihe von Rätseln, die gelöst werden müssen. Was führte zum Tod des Mädchens, und wer ist sie? In welcher Beziehung steht Ben zu den übgrigen Beteiligten? Stilistisch ist der Roman ebenfalls sehr ansprechend, denn die Autorin bedient sich einer für einen Kriminalroman ungewöhnlich poetischen Sprache mit einer Vielzahl von Bildern. Besonders Franza Oberwieser hat sehr intensive sensorische Empfindungen, die immer wieder ausführlich beschrieben werden. Mir gefällt dieser Romananfang ausnehmend gut.