Auf der Autobahn, in der

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hiclaire Avatar

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Auf der Autobahn, in der Nähe eines Rastplatzes läuft ein junges Mädchen vor ein Auto, stirbt, hinterlässt einen verzweifelten Fahrer und jede Menge offene Fragen für die Ermittler.

Kommissarin Franziska (Franza) Oberwieser, eigenwillig und oft sehr zynisch, hat ihr eigenes Leben nicht allzu sehr im Griff und wird zeitweise mehr in den Fall involviert als ihr lieb sein kann. Im Laufe der Ermittlungen wird die Vergangenheit des Opfers aufgedeckt, aber auch weit zurückliegende Ereignisse spielen eine entscheidende Rolle in diesem Krimidrama.

Der ungewöhnliche Erzählstil fällt sofort auf. Häufig kurze Kapitel, kurze Sätze und Wiederholungen gepaart mit eher poetischen, manchmal fast exzentrischen Beschreibungen faszinieren und vermitteln eine gewisse Atemlosigkeit. Dieser Stil hebt das Buch aus breiten Masse heraus, findet aber sicher nicht nur Zustimmung. Mir war es manchmal etwas verstiegen und zu dick aufgetragen. Zumal sich die Autorin dann auch gelegentlich einer drastischeren - um nicht zu sagen vulgären- Ausdruckweise bedient. Im Nachhinein habe ich den Eindruck, sie weiß noch nicht so genau, wo sie hin will und probiert ein bisschen aus.

Auch stilistisch war nicht alles ganz rund und nicht alle gesponnenen Fäden wurden sinnvoll verknüpft. Bei der Ausgestaltung der Protagonisten setzte die Autorin einige gewöhnungsbedürftige Schwerpunkte, die ebenfalls nicht jedermanns Geschmack treffen werden. Die ein oder andere Nebenfigur betrat den Schauplatz, von der ich mehr Bedeutung für die Handlung erwartet hätte, dann aber sang- und klanglos wieder verschwand.

Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb, habe ich das Buch „verschlungen“! Der kritische Leser findet sicher einiges zu bemängeln, aber eines hat Frau Kreslehner bei mir auf jeden Fall erreicht: Atemlose Spannung von der ersten bis zur letzten Seite.