Gabi Kreslehner: Das Regenmädchen

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daffodil Avatar

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Regen.Autobahn.Früher Junimorgen. Ein Auto erfasst ein Mädchen, sie stirbt. Ein Unfall? Nein.

 Franziska Oberwieser, genannt Franza, und Felix Herz übernehmen die Ermittlungen. Warum geriet Marie schwer verletzt auf die Autobahn? Wer hatte sie ihrem tödlichen Schicksal überlassen? Akribisch werden Hinweise gesammelt, in alle Richtungen wird ermittelt. Wer war Marie? Vom Großvater missbraucht, von den Eltern nicht beschützt, sich selbst verletzend, von einem Freund geliebt...?

Franza, Anfang 40, zehn Kilo zuviel, unzufrieden mit ihrem Ehemann, hat ein Verhältnis mit einem jüngeren Schauspieler. Bei ihm findet sie Kraft für ihren Beruf. Ihr Sohn Ben hat sich abgenabelt, sie vermisst ihn. 

Felix Herz hat drei Kinder, seine Frau ist schwanger mit Zwillingen. Er hat Magenprobleme, liebt Franzas selbstgebackene Kekse, engagiert sich im Beruf.

Zusammen mit ihrem jungen Kollegen Arthur verfolgen sie die vielversprechendsten Spuren: in Maries Schule, im Wohnheim, mögliche Kunden.... Selbst Ben, Franzas Sohn, steht unter Verdacht als herauskommt, dass er Maries Freund war.

Das Erstlingswerk von Gabi Kreslehner ist ein teilweise neugierig machender Krimi, der leicht und flüssig zu lesen ist. Spannung ist durchaus vorhanden, manches wirkt aber arg bemüht, wie zum Beispiel die Szene im Haus des Autofahrers Bohrmann.

Die Figur Franza  ist warmherzig geschildert, an ihrer Gedankenwelt kann der Leser ausführlich teilhaben. Was allerdings ihr jüngerer und erfolgreicher Liebhaber an ihr findet, erschließt sich mir nicht.

Der zweite Ermittler bleibt ein wenig blass, ebenso die Verdächtigen.

Über Marie hätte ich gern ein wenig mehr erfahren als in den kursiv gedruckten Gedanken ihrer "Bekannten" und in den sparsam gehaltenen Erklärungen ihrer Mutter. Andere Krimileser mögen das aber vielleicht nicht so gern.

Fazit: ein leichter Kriminalroman, auf Reisen oder zum Abschalten gut zu lesen.