Juniregen

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waldmeisterin Avatar

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In einer regnerischen Juninacht taumelt eine junge Frau auf die A9, wird von einem heranbrausenden Auto erfasst und getötet. Da aber auch auf einem Rastplatz unweit des Unglücksortes Blutspuren von ebendieser Frau gefunden werden, ermittelt die Kripo. Genauer gesagt: Franza Oberwieser (backsüchtig, midlife-crisis-geplagt) und Felix Herz (bald Vater von 5 Kindern inkl. Zwillingen). Nachdem sie die Frau nur mittels Bild in der Zeitung identifizieren konnten, sprechen sie mit verschiedenen Personen aus ihrem Umfeld: Mutter, Sozialarbeiterin, Lehrer, Freundinnen. Und kommen so einer Geschichte auf die Spur, die ihren Ursprung schon vor etlichen Jahren nahm. Auch an einem Regentag...

Sehr schön an diesem Krimi fand ich , dass die beiden Ermittler sich schon seit Jahren zu kennen scheinen (oftmals werden die ja gerade für Krimis, die vielleicht mal eine Serie werden sollen, frisch "zusammengeworfen", müssen sich erst kennenlernen, etc.). Erwähnenswert ist auf jeden Fall auch die oftmals ergreifende Sprache. Selten denke ich bei einem Krimi über die Sprache nach, aber hier drängt sich der Gedanke, wie wunderbar die Geschichte geschrieben ist, geradezu auf. Ich habe mich öfters bremsen müssen, um die schönen Sätze nicht einfach zu konsumieren, sondern bewusst zu lesen. Was jetzt aber nicht heissen soll, dass man sie zwei- oder dreimal lesen muss, um sie zu verstehen. Es war einfach so, dass ich öfter dachte: Hoppla, halt, das habe ich zwar so ähnlich schon gelesen, aber hier steht es schlicht schöner. Ergreifender. Eindringlicher.

Einziger Kritikpunkt ist, dass eingefleischte Krimileser den Täter sicher bald im Visier haben, aber die Spannung flacht dennoch nicht ab, denn viele Zusammenhänge klären sich erst später. Eventuelle Fortsetzungen um das Team von Franza und Felix werde ich auf jeden Fall lesen!

die Waldmeisterin