Poetischer Kriminalroman

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xirxe Avatar

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'Er würde ... die Stille des Hauses spüren, seine Größe, seine Leere.', 'Das ... ist sie also gewesen ohne Tod im Gesicht.', 'Verschwindlichter. Wenn man darauf zuging, verschwand man.'
Wer Sätze wie diese liest, denkt sicherlich, hier eine gefühlvolle, überaus poetisch geschriebene Lektüre vor sich zu haben statt einen ,schnöden` ;-) Kriminalroman. Doch das Regenmädchen ist beides: Es gibt Tote, zahlreiche Spuren, eine Reihe Verdächtiger - all dies ist in einer spannenden Geschichte verpackt, die zudem einen tiefen Einblick in das Leben der verantwortlichen Kommissarin Franza Oberwieser gewährt.
Diese versucht gemeinsam mit ihrem Kollegen Felix Herz zu klären, wie es zu dem tragischen Unfall auf der Autobahn kommen konnte, bei dem die junge Marie tödlich verunglückte. Schon bald stellt sich heraus, dass noch eine weitere Person beteiligt gewesen sein musste und aus Maries Leben werden Dinge offenbar, die manch einer lieber verborgen wissen möchte. Selbst zu Franzas Umfeld werden Verbindungen erkennbar, die kaum jemanden mehr überraschen als sie selbst.
Franza Oberwieser ist eine ungewöhnliche Kommissarin. Geplagt von privaten Problemen (unglückliche Ehe, ein Liebhaber, Beziehung zum Sohn), hat sie sich trotz all der Grausamkeiten und Toten, mit denen sie tagtäglich konfrontiert wird, auch in ihrem Beruf eine verblüffende Empfindsamkeit bewahrt. Die Autorin bringt dies durch eine außergewöhnlich poetische und bilderreiche Sprache zum Ausdruck, die in dieser Literaturgattung doch recht selten anzutreffen ist.
So bietet dieses Buch gleich zwei Dinge: Ein gefühlvolles und lebensnahes Psychogramm einer Frau in den Vierzigern. Und einen spannenden Kriminalroman über den mysteriösen Tod einer nicht minder mysteriösen jungen Frau.