Eine gelungene Wiedererweckung und Weiterentwicklung des Epos um das Land Osten Ard und seine Könige.

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ava_lon Avatar

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Inhalt
Dreißig Jahre herrschten König Simon und Königin Miriamel über ihre Königreiche in Frieden. Aber nun ist die totgeglaubte Nornenkönigin Utuk’ku wiedererwacht, und ein neuer Krieg wirft seine Schatten voraus. In dem riesigen Panorama der Völker von Osten Ard wird es vor allem auf zwei Einzelne ankommen: Prinz Morgan, den unzuverlässigen Thronfolger, und Unver, einen stolzen und grausamen Wilden, vom Volk der Graslandbewohner.

Mittlerweile lauert Gefahr von allen Seiten. König Simons und Königin Miriamels Verbündete in Hernystir haben einen Pakt mit der grausamen Nornenkönigin geschlossen. Jetzt steht dem Einmarsch der Elbenarmeen in die Königreiche von Osten Ard nichts mehr im Weg. Derweil irrt Prinz Morgan durch die Wälder von Aldheorte. Hunger und Heimweh quälen ihn, und wilde Tiere sind eine ständige Gefahr. Zudem scheinen Naturgesetze im Wald der Sithielben nicht zu gelten. Wem aber gehört die Stimme, die ihn in seinen Träumen verfolgt?

Cover
Das Cover gefiel mir auf dem ersten Blick und auch der Klappentext versprach einiges.

Mein Eindruck
Die ersten Bände der Saga, das Geheimnis der großen Schwerter, erschienen 1996 als Taschenbuch und genau so lange ist es her, wo ich die Bücher gelesen habe. Irgendwann vor circa 2 Jahren habe ich mir die Saga erneut gekauft und auch die nachfolgenden Bände: Das Herz der verlorenen Dinge sowie die Hexenholzkrone 1 und 2.
Das Re-Read konnte beginnen. Allerdings holte mich nun der Band: Das Reich der Grasländer ein und mein erneutes Abenteuer mit einem Buch von Tad Williams begann.
Zunächst fiel mir der Einstieg recht schwer. In der ersten Hälfte des Buches wurden zahlreiche Völker, Clans und deren unterschiedliche Charaktere eingeführt. Viele der Namen und der Geschehnisse der vergangenen Zeiten waren in meiner Erinnerung verschüttet und es dauerte eine Weile, bis ich eine neue Beziehung zu diesen vielschichtigen Protagonisten herstellen konnte. Denn genau davon lebt diese Saga, von einer Unzahl an Personen, Charakteren, Verbindungen, verschlungenen und geheimnisvollen Pfaden, Allianzen, Versprechungen und Intrigen.
Im verlauf des Buches konnten sich einige Gruppierungen abheben und diese rückten dann zunehmend in den Mittelpunkt. Prinz Morgan ist einer dieser Protagonisten, ebenso wie die Auseinandersetzung zwischen den Grasländern und den Steinhäuslern. Aber auch die verschiedenen Völker, wie die Sithi, die Nornen, die Verborgenen treten immer mehr in den Vordergrund.
Es ist beileibe nicht immer leicht den Durchblick zu behalten, da die Begriffe ständig wechseln und manches Mal etwas verwirren. Die Nornen, auch Hikeda’ya genannt werden im Buch auch nach ihren jeweiligen Aufgaben bezeichnet. Es gibt die Sänger, Handführer und Opfermutigen, über allen schwebt der begriff Hikeda’ya. Dies ist nur ein Beispiel für die Vielschichtigkeit der Erzählung.
Obwohl es viel Konzentration bedarf, wurde das Buch von Seite zu Seite spannender und ließ sich nach der Eingewöhnungsphase sehr schnell und gut lesen. Die Beschreibungen der Orte und der Lebensweisen, des Glaubens und der Rituale ist sehr gelungen.
Viele der beschriebenen Szenen ergaben langsam einen Sinn und wie ein Puzzle setzte sich das Geschehen zusammen. Gefallen hat mir Prinz Morgan im Altherz Wald, ein junger Mann auf der Suche nach sich selbst und seinen Wurzeln, die Auseinandersetzungen der Clans und Intrigen der Erkynländer in denen sich Miriamel und Simon behaupten müssen.

Fazit
Trotz einiger Längen und Verwirrungen ein gelungener Start in die Reihe der Saga der großen Schwerter und genau der richtige Zeitpunkt, noch einmal alle Bände zu lesen.
Tad Williams ist für mich einer der besten Autoren im Fantasy Bereich.