Schwelgerische High Fantasy von internationalem Format - Chapeau!

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"Her wish so dark" hätte nicht mal unbedingt seinen englischen Titel tragen müssen - der und das Cover rücken den vermutlichen Auftakt einer neuen deutschen Fantasy-Reihe in eine gewisse Beliebigkeit im phantastisch dominierten Bücherregal, und das ist mehr als nur schade - denn Jennifer Benkaus tolle Saga scheint nach den ersten 40 Seiten zu urteilen weitaus mehr zu sein als eine weitere Romantasy-Serie im Young Adult-Revier, denen das erste Buch zum Verwechseln ähnlich sieht. Dafür gibt es einen Punktabzug, für den Inhalt dagegen eine glatte Eins mit Sternchen.

Jennifer Benkaus Worldbuilding ist sorgfältig wie selten, poetisch wie eine überlieferte Fabel, von abenteuerlicher Weite und exotischer Sehnsucht. Protagonisten und Plot orientieren sich zwar eng an der klassischen Queststruktur, und alles in allem scheint uns mit "Her wish so dark" wohl ein typischer Entwicklungsroman bevorzustehen, aber wenn Altbewährtes so wunderbar charmant verpackt wird wie hier, sieht man gern drüber hinweg. Speziell Laire und der in einer kurzen Flashbacksequenz auftauchende Alaric machen neugierig auf das ganz große Abenteuer, und wenn jetzt die drei Freunde in die Ferne ziehen, um Laires geliebten Desmond zu finden, will ich gern dabei sein und mich von Worten umhüllen lassen, die flauschig sind wie eine Decke und so mächtig und klar wie ein magisches Schwert. Genau so muss junge moderne Fantasy aussehen. Count me in!