Tolle Story mit wenigen Schwächen

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INHALT
Laire lebt in Nemija, einem Land, das vom Lord der Schatten heimgesucht wird. Als Laires Verlobter verflucht und vom Lord ins Schattenreich geholt wird, muss Laire ihm folgen, um ihn befreien zu können. Doch das Schattenreich wird von einer ungezähmten Magie erfüllt, die Wünsche wahr werden lässt – allerdings auf grausame Weise. Um ihren Verlobten zu retten braucht Laire Hilfe von Alaric, dem sie nie wieder begegnen wollte, nachdem dieser ihr Herz gebrochen hat. Gemeinsam mit ihm und ihren Freunden macht sie sich auf den Weg zum dunklen Lord.

MEINE MEINUNG
Der Schreibstil von Jennifer Benkau ist bildhaft und dabei sehr gut zu lesen. Sie hat mich direkt mitgerissen in diese wunderbare Welt, die sie mit ihren Worten erschaffen hat, sodass mir das Lesen sehr viel Freude bereitet hat. Sie findet dabei die richtige Balance zwischen Details und Raum für die Fantasie der Leser. Die Geschichte ist abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven geschrieben.

Die Handlung war gut, hatte jedoch einige Längen. Am Anfang steigt man direkt in die Handlung ein und folgt Laire auf ihrem Weg ins Schattenreich. Die Handlung startet flott und weckte sofort mein Interesse, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Es baute sich eine angenehme Spannung auf, besonders in Hinblick auf die Beweggründe von Laire und ihren Freunden, den Weg ins Schattenreich zu wagen. Als Leser weiß man aufgrund der wechselnden Erzählperspektive Dinge, die die anderen Protagonisten noch nicht wissen und von denen man ahnt, dass diese Wahrheiten nicht unbedingt gut bei den anderen ankommen werden.
Besonders im letzten Drittel nahm die Spannung dann allerdings ab, sodass sich die Geschichte für meinen Geschmack etwas zu sehr in die Länge zog. Hier wurde zu viel Gewicht auf eher unwichtige Details der Handlung gelegt, was mir zeitweise ein wenig die Freude an diesem Buch getrübt hat. Erst zum Ende hin wird es dann nochmal richtig spannend und vor allem unerwartet.
Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der mich jetzt schon neugierig auf die Fortsetzung macht.

Die Protagonisten haben mir gut gefallen. Laire ist eine starke Frau, die ein Ziel hat und diesen Weg geht. Sie hat schon einiges in ihrem Leben durchmachen müssen und man merkt schnell, dass sie sich davon nicht unterkriegen lässt. Doch auch sie trägt Geheimnisse mit sich herum, die sie ihren Freunden lieber nicht anvertrauen möchte. Ich konnte eine gute Verbindung zu Laire aufbauen und mochte sie sehr.
Alaric war mir von Anfang an sympathisch, obwohl er Laire das Herz gebrochen hat. Als Leser versteht man die Hintergründe sehr schnell bzw. habe ich mir das recht schnell gedacht. Natürlich weiß Laire nichts davon. Aber dieses Wissen, dass Alaric nicht einfach nur schlecht ist, ließ ihn direkt einen Platz in meinem Leserherz finden.
Vika mochte ich eher weniger. Anfangs war sie mir durchaus sympathisch, im Lauf der Geschichte nahm das allerdings ab. Vika blieb für mich wenig greifbar, ich fand ihren Charakter eher oberflächlich gehalten.
Auch Jero habe ich schnell ins Herz geschlossen. Er ist der ruhige pol der Gruppe, der Fels in der Brandung. Immer, wenn er spricht, hat er auch wirklich etwas zu sagen. Das fand ich sehr angenehm. Schade fand ich lediglich, dass über seine Vergangenheit, um die vor allem am Anfang des Buches ein großes Geheimnis gemacht wird, dann nur ganz kurz nebenbei gesprochen wurde. Da hätte ich mir mehr gewünscht, um ihn noch besser kennenlernen zu können.
Der dunkle Lord ist natürlich der Bösewicht der Geschichte, auch wenn da tatsächlich mehr in ihm steckt. Am Ende hatte ich sogar ein wenig Mitleid mit ihm, auch wenn er grausam ist.

FAZIT
Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn es einige wenige Schwächen hatte und mich zwischendurch nicht so sehr fesseln konnte. Ich freue mich dennoch auf den zweiten Teil und möchte unbedingt wissen, wie es mit Laire, Alaric und den anderen weitergeht.