Das Restaurant der faden Erinnerungen

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kirjakaupunki Avatar

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Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut, denn mit dem Teller und den Stäbchen wird sofort das Thema des Buches aufgegriffen. Hätte für mich nicht besser gestalten werden können.
Die Idee, alte Rezepte für andere Menschen zu suchen und zu finden, damit diese noch einmal eine Mahlzeit mit den verbundenen Erinnerungen zu sich nehmen können, fand ich grandios. Die Umsetzung war mir aber leider viel zu fad. Bezogen auf das Essen bekam man beim Lesen definitiv Hunger und die Gerichte konnte ich mir extrem gut und bildhaft vorstellen, was ich sehr toll umgesetzt fand. Aber mir hat komplett die emotionale Tiefe und Verbundenheit zu den einzelnen Erinnerungen und Geschichten gefehlt.
Das lag vermutlich teilweise am Schreibstil, da dieser sehr sachlich formuliert ist und damit eine sehr große Distanz schafft. Beschreibungen der Gerichte haben so sehr gut geklappt, aber ich war nicht in der Lage, eine Bindung zu den einzelnen Figuren aufzubauen.
Für mich war es nicht das erste Buch, dass eine Verbindung von Essen und Erinnerungen herstellt und hatte demnach vielleicht auch einfach höhere Erwartungen, da ich bereits sehr gute andere Bücher mit diesem Thema gelesen habe.
Für mich deshalb leider nur ein sehr durchschnittliches Buch, dass Hunger auf all die erwähnten Gerichte macht, aber den Aspekt der Erinnerungen und Emotionen zu einem früheren Leben komplett für mich verkocht hat. Hier hat mir definitiv die emotionale Würze gefehlt.