Ein nettes Buch für zwischendurch

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
worteundgedanken Avatar

Von

Die Stärken des Romans liegen zweifellos in den detaillierten Beschreibungen der Gerichte und deren Zubereitung. Kashiwai vermittelt die Leidenschaft der Charaktere für das Essen auf beeindruckende Weise und lässt den/die Leser*in den Geschmack und die Aromen förmlich spüren. Die Verbindung zwischen Essen und Erinnerungen wird gut dargestellt und erzeugt eine emotionale Tiefe, die mich beim Lesen teilweise wirklich berührt hat.

Die Beschreibung der Stadt Kyoto und ihrer Atmosphäre ist ebenfalls gelungen. Kashiwai malt ein lebendiges Bild von den Straßen, Gassen und traditionellen Orten, die der Handlung Leben einhauchen. Die Mischung aus Tradition und Moderne, die in Kyoto vorherrscht, wird gut eingefangen und bietet eine interessante Kulisse für die Geschichte. Da ich selbst noch nie in Japan war, fand ich die Darstellung des Orts sehr schön und konnte mich richtig in die Szenerie mitnehmen lassen.

Allerdings hat das Buch einige Schwächen, die meine Gesamtbewertung beeinflusst haben. Obwohl die Beschreibungen der Gerichte und der Kulinarik fesselnd sind, lässt die Handlung an manchen Stellen etwas zu wünschen übrig. Die Geschichte entwickelt sich oft langsam und es fehlt an einem klaren Spannungsbogen, der den Leser wirklich mitreißt. Dies hat das Buch leider langatmig werden lassen.