Kulinarische Detektei

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
poisonalice Avatar

Von

Als ich die Ankündigung für diesen Roman aus Japan gesehen habe, war ich sofort hin und weg. Ich liebe die japanische bzw. asiatische Küche und interessiere mich sehr für Japan. Eines Tages möchte ich gern nach Japan reisen und das Land erkunden.
Ganz kurz zur Handlung: Nagare und seine Tochter Koishi betreiben ein kleines Restaurant in Kyoto. Die Besonderheit des Restaurants ist, dass man es nur findet, wenn man es unbedingt sucht. Nagare und Koishi kochen nicht einfach nur für ihre Gäste, sondern sind darauf spezialisiert verlorene Rezepte und Geschmäcker ihrer Gäste/Klienten zu rekonstruieren. Sei es ein Gericht aus der Kindheit oder ein Geschmack von einer Reise.
Die Hauptfiguren dieses Romans sind sehr sympathisch, bleiben aber leider etwas oberflächlich. Der Sprachstil des Autors ist unglaublich bildhaft, atmosphärisch dicht und reduziert gehalten. Das ist auch einer meiner Hauptkritikpunkte an diesem Buch. Die Handlung ist meiner Ansicht nach eher in Kurzgeschichten gehalten als in einem zusammenhängenden Roman. Das Buch ist in Kapitel eingeteilt, welches jeweils mit einer wunderschönen Zeichnung und dem Namen des verlorenen Gerichts überschrieben ist. Der Ablauf des Kapitels ist jeweils gleich, ein/e KlientIn kommt ins Restaurant und bekommt das Tagesmenü. Nach dem Essen erzählt er/sie die Geschichte des gesuchten Geschmackes/Gerichtes. Im zweiten Teil des Kapitels präsentieren Nagare und Koishi das Ergebnis der Recherchen. Der Roman ist sehr kurz und mich hätte oft interessiert wie Nagare auf das genaue Rezept gekommen ist. Hier hätte ich mir mehr Ausführlichkeit gewünscht. Auch die Hauptfiguren selbst hätte ich mir tiefgründiger und ausgearbeiteter gewünscht. Viele Themen werden nur am Rande angeschnitten und bleiben zum Ende hin offen.
Mein Fazit: das Buch ist lesenswert! Die Beschreibungen der verschiedenen Gerichte und der Örtlichkeiten in den verschiedenen japanischen Gegenden sind unglaublich bildhaft und durchaus mit fast allen Sinnen und ein wenig Vorstellungskraft erlebbar. Für eine 5 Sterne Bewertung hat es leider trotzdem nicht gereicht, weil mir einfach Vieles zu reduziert, und offengeblieben ist.