Oh wie tröstlich ist die Erinnerung?

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Vermisse Dinge oder Personen zu suchen ist nicht das Kerngeschäft des Spezialistermittlers Nagare...

Nein, denn er sucht nach verlorenenen Geschmäckern, die vergessen geglaubte Erinnerungen an Verstorbene wecken zu vermögen, im ein oder anderen eine weit entfernte Sehnsucht wecken oder ihnen eine wichtige Lebensweisheit wieder ins Gedächtnis rufen.

Typisch japanisch kommt dieses kleine Büchlein daher. Genuss, Nostalgie und der Zauber der Erinnerung werden hier ganz groß geschrieben. Jedes Kapitel beinhaltet einen eigenen Fall mit einem neuen Klienten, den Nagare und seine 20-jährige Assistentin und Tochter mit ihrem Ermittlungsbüro, das gleichzeitig ein unscheinbares Restaurant ist, zufriedenstellen.

Mir hat die behagliche Atmosphäre des Buchs gefallen. Ich konnte beim Lesen einfach abschalten und mich in die Welt der japanischen Küche entführen lassen. Dabei bekommt man nicht selten ein wenig Appetit...

Wer Action und Abenteuer sucht, ist mit diesem Buch nicht gut beraten, aber alle, die japanische Literatur sowieso schon schätzen oder sich gern den ein oder anderen kulturellen Einblick verschaffen möchten, sollten sich "Das Restaurant der verlorenen Rezepte" einmal genauer ansehen.

In Japan ist aus dieser Geschichtensammlung eine ganze Serie entstanden. Vielleicht kommt ja auch noch ein zweiter Band zu uns nach Deutschland. Ich würde mich darüber freuen. 😊