Gelungenes Rezept

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Das Schema von „Das Rezept unsere Freundschaft“ folgt dem bekannten Muster „Protagonist gerät in eine Krise, wechselt den Lebensmittelpunkt, verwirklicht sich und es herrscht Friede, Freude, Eierkuchen“. Letztere könnten übrigens tatsächlich eine Roll spielen, denn hier heißt die Hauptfigur Billy, ist 40 Jahre alt, lebt eigentlich in Manhattan, kocht sehr gern und gut und hält sich gerade eben so über Wasser. Ganz im Gegensatz zu ihren 3 Freundinnen Lucy, Lotta und Sarah, von denen eine ein glamouröseres leben als die andere führt. Aber es geht ja meist noch schlimmer: Billy ist so gefrustet, dass selbst Essen Sie langweilt. Das ändert sich allerdings, als sie bei einer Hochzeit den Küchenchef Ethan kennenlernt. Doch gefrustet, wie Billy ist, kommt es zum Streit mit ihren Freundinnen und nun gibt es definitiv nichts mehr, was sie noch in New York hielte. Also packt Billy ihre Sachen und zieht ins Hudson Valley, wo sie endlich ihren Koch- und Restauranttraum verwirklichen will. Dass weglaufen noch selten geholfen hat, muss auch Billy lernen - ebenso wie sie die Tatsache verdauen muss, dass Freundschaftsbande sehr reißfest sein können. Und das ist ein nicht immer fröhlicher Prozess.

Tja, im Grunde ist vieles, wenn nicht das meiste nach wenigen Seiten klar (um ehrlich zu sein ja sogar noch früher). Aber es ist wie es ist: Kelly Killoren weiß zu unterhalten und liefert einen locker leichten Roman, der einen für die Zeit des Lesens den Alltag vergessen lässt; einem das gute Gefühl gibt, nicht der bzw. die einzige mit Problemchen im Leben zu sein und dass einem trotzdem noch ein Dasein beschieden sein kann, das toll ist, obwohl man sich manches daran etwas anders dachte. Wer gern isst und eine nicht anspruchsvolle, aber unterhaltsame Lektüre sucht, ist hier bestens bedient.