Berührend - das sind schon die ersten Seiten des Romans "Das rote Adressbuch". Die am Anfang geschilderte Situation, in der eine alte Dame namens Doris in ihrer Wohnung sitzt, einen kurzen Besuch von einer Pflegerin namens Ulrika bekommt, hat etwas Melancholisches.... Nach diesem ersten Kapitel, das mit dem Fokus auf dem zentralen, titelgebenden Gegenstand, dem roten Adressbuch, endet, erfolgt ein langer Rückblick in die Vergangenheit ... in Doris Vergangenheit. Und so wechseln sich Gegenwart und Rückblicke in die Vergangenheit ab. Man ist schon nach den ersten Seiten berührt, von dem Szenario, den Anfängen der Geschichte, der Protagonistin, der poetischen Sprache (" Aber seine Gedanken waren groß, zu groß für das Leben, das er führte."). Und man erinnert sich plötzlich an das eigene erste Adressbuch .... und denkt auch zurück. Ein tolles Buch. Eines, das man unbedingt lesen möchte!