Berührende Geschichte

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lesemöwe Avatar

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Berührend - das sind schon die ersten Seiten des Romans "Das rote Adressbuch" und so ist die ganze Geschichte, die erzählt wird.
Eine alte Dame namens Doris sitzt in ihrer Wohnung und schreibt für ihre Nichte ihre Geschichte auf- und so erfährt man sie als Leser/in auch. Ausgangspunkt für die Geschichte ihres Lebes ist das kleine rote titelgebende Adressbuch, das Doris besitzt. So gut wie alle Namen, die darin stehen, hat sie mit dem Vermerk "tot" gekennzeichnet, was zeigt, dass sie am Ende ihres langen Lebens nicht mehr viele Menschen um sich herum hat, zumal ihre geliebte Nichte Jenny mit ihrer Familie weit weg in Amerika lebt.

So wechseln sich Gegenwart und Rückblicke in die Vergangenheit ab und man blättert als Leser/in sozusagen mit Doris in dem Adressbuch und erfährt sukzessive durch alle Einträge der Menschen, die ihr im Laufe ihres Lebens wichtig waren, wie sie gelebt hat, was sie erlebt hat, wer sie in bestimmten Phasen ihres Lebens begleitet hat und ihr Weggefährte war. Diese Geschichte führt durch verschiedene Länder in Europa bis nach Amerika und wieder zurück. Sie enthält eine Liebesgeschichte, wie sie schöner nicht sein kann, ist hoffnungsvoll, wenn auch manchmal traurig und unglaublich berührend - von der ersten Seite an.

Die poetische Sprache (" Aber seine Gedanken waren groß, zu groß für das Leben, das er führte.") leistet ein Übriges. Und man erinnert sich plötzlich an das eigene erste Adressbuch .... und denkt auch zurück. Ein tolles Buch. Ein lebensbejahendes Buch. Eines, das man unbedingt lesen möchte!