Das Leben von Doris Alm

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rosendorn Avatar

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Doris erhält zu ihrem 10.Geburtstag ein rotes Adressbuch, in dem sie jeden, der ihr im Leben begegnen wird, festhalten möchte. Dieses Adressbuch animiert sie schließlich dazu, ihre Lebensgeschichte in Worte fest zu halten. Und just ab diesem Moment taucht man als Leser dieses Buches in die bewegende Vergangenheit der Hauptperson ein.

Wunderschöne Anekdoten fürs Leben, traurige und lustige Momente im Ganzen kann man auf den folgenden Seiten entdecken. Schön finde ich vor allen Dingen den Schreibstil der Autorin, obwohl das ganze Buch über eine einsame und leicht trübe Stimmung zu herrschen scheint. Aber gerade dies macht das Besondere aus, denn wenn man von der eigentlichen Handlungsgeschichte absieht, gab es diesem Genre schon öfter solche Erzählungen. Von daher sind sie an sich nichts spezielles. Man fiebert jedenfalls mit ob Doris ihre erste große Liebe vielleicht irgendwann wiedersehen wird und kann kaum das Ende erwarten.

Die Erlebnisse dazwischen mit anderen Charakteren fand ich nicht bemerkenswert und haben mich auch nicht interessiert. Das ist ein kleiner Kritikpunkt für mich. Schwache und blasse Nebendarstellern gab es zahlreich, aber das wirkliche Begehren fand nur zwischen Doris und ihrem Alan statt.

Auch Jenny hatte für mich eine untergeordnete Rolle, ihre Tochter Tyra empfand ich sogar als störend, deswegen fühlte ich mich an manchen Stellen nicht ganz so wohl.

Doch so einige Passagen und Worte, die Doris in ihrem Leben weiterbrachten, haben es mir sehr angetan. Ein Beispiel:

"Ich wünsche dir genug Schmerz, damit du auch die kleinen Freuden des Lebens genießen kannst".

Denkt man über diese Worte nach, dann empfindet man Schmerz eventuell als weniger schlimm. Man denkt über sein eigenes Leben nach und versucht es besser zu gestalten. Mich hat das Ende des Romans sehr zum Nachdenken angeregt.

Und deswegen kann ich "Das rote Adressbuch" auch empfehlen.