Erinnerungen sind unser Vermächtnis

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themiscyra Avatar

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"Das rote Adressbuch" erzählt von der 96-jährigen Doris, die außer ihrer Großnichte keine lebende Verwandte und Bekannte mehr hat. Denn sie sind alle TOT, wie in ihrem Adressbuch gekennzeichnet. Sie spührt, dass auch ihr Tod schon die Finger nach ihr ausstreckt. Und weil ihre Großnichte Jenny auf einem anderen Kontinent lebt, beginnt sie das wertvollste was Doris hat, nämlich ihre Erinnerungen, für Jenny aufzuschreiben.
Es beginnt eine emotionale und tiefgründige Lesereise, die einem durch das 20. Jahrhundert führt. Mit den Zeitsprüngen in die Vergangenheit wird einem gezeigt, dass das jeder noch so kleine Augenblick im Leben eine Person zeichnet. Uns zu dem Menschen macht, der wir heute sind. Und dass unsere Erinnerungen das wertvollste Vermächtnis ist, das wir besitzen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Keine komplizierten Sätze oder verstrickten Gedanken die einem verwirren. Ich hatte anfangs bedenken, dass ich nicht so schnell Motivation fürs Lesen aufbringen kann, doch schon die ersten Seiten zeigten mir eine Spannende Handlung, die ich so interessant fand, dass ich das Buch nicht mehr weglegen konnte.
"Hast du genug geliebt?", mit diesen letztem Satz schafft es Sofia Lundberg auch sein eigenes Leben zu hinterfragen. All die emotionalen Eindrücke aus dem Buch verleiten mich nun dazu, dass ich sofort zu meinen Großeltern gehe und nach ihrer Vergangenheit frage. Und dann noch die Erkenntnis, dass wir über unsere Wurzeln bisher wenig wissen wollten.
Ich musste das wertvolle Buch sofort an andere Lesehände weitergeben, so fasziniert war ich von meinem veränderten Denken.
Ein unglaublich ehrliches Buch, das uns mit unseren Lieben wieder näher kommen lässt!