Facettenreich

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lealein1906 Avatar

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„Das rote Adressbuch“ ist ein wirklich toller Roman, den ich sehr gerne gelesen habe. Er erzählt auf eine ganz besondere Weise eine Lebensgeschichte, die voller verschiedener Facetten und Geschichten ist. Es ist schwer, dieses Buch aus der Hand zu legen.
Doris ist alt geworden, alle ihre Freunde sind bereits gestorben, ihre Nichte wohnt mit ihrer Familie weit entfernt. Doch die Zeit nutzt Doris nun, um ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben – anhand ihres roten Adressbuches, dass sie, als sie zehn war, von ihrem Vater geschenkt bekommen hat.
Total interessant fand ich, dass das Buch anhand von Personen, also Bekannten von Doris, in dieser Adressbuchform erzählt wird, das hatte ich mir gar nicht so vorgestellt, war aber dann positiv überrascht. Es wird auch nicht einfach von A bis Z durchgegangen, sondern die Personen können auch öfter vorkommen oder auch durchgestrichen. Dann weiß man, dass die Person in diesem Kapitel leider stirbt. Aber so wird man eben unbeschönigt durch Doris‘ Leben geführt. Ein sehr interessantes Leben, von dem man immer weiterlesen könnte.
Das Buch ist in einem sehr schönen Erzählstil geschrieben, ist aber auch oft brutal ehrlich, gerade, wenn es um die Tode der Bekannten von Doris geht. Da wird nicht drumherum geredet. Auch wird das Leben von Doris nicht beschönigt. Oft wird dargestellt, wie schwer sie es hat, manchmal fast schon ein bisschen melancholisch. Diese Dinge halten die Geschichte in Waage, schöne und nicht so schöne Momente wechseln sich ab und machen das Geschehen lebensecht.
Ich gebe dem Buch fünf Sterne, weil ich nichts Negatives finden konnte und kann es nur weiterempfehlen. Die Lebensgeschichte von Doris wird einfach lebendig und reißt den Leser komplett mit.