Lesenswerte Geschichte

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ritja Avatar

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Ich hatte mich schon lange auf dieses Buch gefreut und es hat mich nicht enttäuscht. Es ist eine wunderbare Geschichte über eine ältere Dame, die ein bewegtes Leben hatte und nun am Ende ihres Lebens alles noch einmal Review passieren lässt. Sie möchte nicht, dass die Menschen, die ihr etwas bedeutet haben, vergessen werden und sie möchte ihrer Nichte etwas zurücklassen, wenn sie stirbt.

Doris erzählt anhand ihres Adressbuches von den Stationen in ihrem Leben und warum hinter jedem Namen steht das Wörtchen TOT steht. Welche Bedeutung hatten sie in ihrem Leben, welchen Einfluss hatten sie und warum ist Doris jetzt allein in einer schwedischen Wohnung ohne Familie und ohne Freunde?

Das Leben von Doris ist erstaunlich, bunt, laut, entbehrungsreich, traurig und hart und mit einer großen Liebe. Sofia Lundberg packt alles in diese wunderbare Geschichte und sie trifftet nie ins kitschige oder rührselige ab. Sie zeigt die Schattenseiten des Lebens genauso offen wie die Sonnenseiten. Sie lässt Doris tief sinken und nicht mehr ganz so hoch aufsteigen. Es gibt viele Narben, Wut, Tränen und Angst und genauso viele schöne Erlebnisse und Glück.

Mir hat der trockene und ironische Humor von Doris gefallen, die Art, wie sie mit der Situation umgeht und wie sie den Stier (das Leben) stets an den Hörnern gepackt hat. Sie hat sich nicht aufgegeben und immer nach vorn geschaut. Der Schreibstil von Sofia Lundberg machte es leicht das Buch zu lesen und in die verschiedenen Lebenstationen von Doris abzutauchen.

Für mich war es eines der Lesehighlights des Jahres.