Meine Zeitreise

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mayakoenigin Avatar

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Sehr detailgetreu und feinfühlig beschreibt die Autorin die Protagonisten, die Doris auf ihrem Lebensweg begleiten. Doris ist die Schwester ihrer Großmutter und wächst in einfachen Verhältnissen in den Zwanzigerjahren in Stockholm auf und als sie 10 Jahre alt wird, schenkt ihr der Vater ein rotes Adressbuch, in dem sie die Menschen verewigt, die ihr etwas bedeuten. Der Leser erhält Einblick in Doris Kindheit und Jugendzeit. Doris, nicht verheiratet und kinderlos, erscheint im Alter als ein einsamer Mensch mit einer entbehrungsreichen und gefühlsbetonten Vergangenheit zu sein. Ihre Pflegerinnen helfen ihr durch den Alltag und die einzigen Menschen, zu denen Doris noch Kontakt hat und gerne mehr Umgang hätte, sind ihre Nichte und deren Kinder, nur leider leben sie zu weit entfernt, weshalb Doris sie nur mittels Laptop sehen kann. Viel scheint die alte Dame nicht mehr zu haben, und daher schreibt sie für ihre Großnichte Jenny ihre Lebensgeschichte anhand des kleinen roten Adressbuches auf, welches sie wie einen Schatz gehütet hat, und beschreibt die Menschen, die in diesem Adressbuch stehen und welche Geschichten sie mit ihnen erlebt hat. In ihren Geschichten reist sie zurück über Ozeane und Kontinente und lässt den Leser teilhaben an ihrer fantastischen Reise und an ihrem bewegten Leben. So setzt sich Doris Geschichte, erzählt in der Ich-Form, zusammen wie ein Puzzle - einmal in der Rückblende als Doris ein junges Mädchen war - und einmal in der Gegenwart als betagte Frau. Als Leser kann man der gefühlvoll geschriebenen Geschichte durch dem flüssigen Schreibstil leicht folgen und sich dank der detailreichen und gefühlvollen Beschreibungen von Sofia Lundberg die Personen gut vorstellen, die Doris auf ihrer Reise trifft und die sie in ihrem roten Adressbuch verewigt hat. Das Buchcover ist passend zum Inhalt des Buches gestaltet und man weiß als Leser, welchen Schatz man in den Händen hält.