Mir war es leider zu wenig Tiefgang

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kermelis Avatar

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Der Klappentext war vielversprechend und auch die Idee mit dem gefundenen Adressbuch gefiel mir sofort. Das Cover ist ein Traum und ich freute mich riesig den Roman hier bei lovelybooks gewonnen zu haben. Doch leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt und ich muss zugeben das ich unter anderen Umständen das Buch nicht bis zum Schluss durchgelesen hätte. Die Dialoge fand ich leider oft zu fad, einige Dinge zu oberflächlich und mir fehlte der Tiefgang. Die Melancholie fand ich jedoch gelungen. Es geht hier um Doris, die bereits 96 Jahre alt ist und von der in ihrem Adressbuch fast hinter allen Freunden/Familienmitgliedern das Wort tot steht. Es ist schlimm wenn man am Ende alleine übriggebliebene und einem nur noch die Erinnerungen bleiben. Die Geschichte spielt aber auch in der Vergangenheit und erzählt von Doris Kindheit, ihrem Leben als Jugendliche und später als Frau. Ihr passieren viel zu viele Sachen, ich fand es teilweise nur noch in den Raum geschmissen und nicht nachhaltig verpackt. Schönheit ist auch ein großes Thema, welches mit Seifenoperngeplänkel ala : du bist doch noch schön- nein, ich war es mal, nein, ich finde dich immernoch wunderschön... Blabla - das fand ich alles etwas seicht. Alles in allem wollte die Schriftstellerin meines Erachtens zu viel und leider fehlten mir auch recherchierte Fakten zum zweiten Weltkrieg. Der bekommt ja eine wichtige Rolle in der Geschichte, aber auch das war mir zu flach erzählt. Für die Idee der Geschichte und das Cover bekommt der Roman dennoch von mir zwei von fünf Sternen. Schön dass Geschmäcker bekanntlich verschieden sind und andere wohl von dem roten Adressbuch begeistert waren.