So viele Erinnerungen

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luna66 Avatar

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Mit 96 Jahren ist Doris am Ende ihres Lebens angekommen. Nun hat sie nur noch ihre Erinnerungen als Gesellschaft. Die schönen und die schmerzhaften. Und dann gibt es noch ihre Großnichte Jenny, mit der sie herzlich verbunden ist. Aber Jenny lebt in Kalifornien, weit weg von Doris, die in Stockholm im Krankenhaus liegt.

Für Jenny hat Doris all ihre Erinnerungen aufgeschrieben und die Namen ihrer Wegbegleiter in das titelgebende rote Adressbuch, das ihr einst von ihrem Vater geschenkt wurde. Mittlerweile sind alle Namen durchgestrichen, das heißt, sie sind nicht mehr am Leben. Trotzdem sind die Erinnerungen an sie noch da, besonders an den einen Mann, den Doris nie vergessen konnte...

Der Leser kann Doris auf ihrer Reise durch ihr Leben begleiten, erfährt von der schweren Kindheit, begleitet sie als Mannequin nach Paris, leidet mit ihr, wenn ihre große Liebe sie verlässt, erlebt Jahre des Krieges und der Entbehrungen.
Sofia Lundberg hat mit viel Wärme und Liebe geschrieben, auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Einige Stellen fand ich ein wenig zu sentimental, aber mein Lesevergnügen war zu keiner Zeit beeinträchtigt.

Und ich habe mir auch ihre Botschaft zu Herzen genommen: den Älteren zuzuhören und für sie da zu sein, solange es möglich ist.