Die Dunkelheit ruht tief in Dir

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kermit80 Avatar

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Das Schicksal der Fluchträger von Philipp C. Niklas ist ein rundum lesenswertes Buch.

Es erzählt die Geschichte von Fionn und Kellen, die in einem gestrandeten Boot ein altes schwarzes Schwert finden, dessen dunkler Fluch alsbald Besitz von den beiden ergreift (von jedem auf eine andere Art und Weise). Ist die Dunkelheit erst einmal geweckt, lässt sich der Sturm den das Schwert entfacht hat nicht mehr aufhalten. Tod und Verderben bahnen sich ihren Weg. Verfolger sind ihnen dicht auf den Fersen. Alte Mächte sind am Werk, die nur ein Ziel haben: Dunkelheit. Doch wollen beide ihre Rolle in diesem Spiel nicht so richtig wahrhaben. Dabei setzen sie nicht nur ihr Leben, sondern auch ihre Freundschaft und letztlich auch ihre (unausgesprochene) Liebe aufs Spiel.

In einem zweiten Handlungsstrang (der gefühlt eher im Hintergrund verläuft und sich nur sehr zaghaft in die Story verknüpft) geht es um das Mädchen Sam, das sich – um das Überleben ihrer Familie zu sichern – als Junge ausgibt und einen Job in einer Mine annimmt, umringt von Verbrechern und Söldnern. Auch hier hält die Dunkle Macht Einzug und bringt die Welt ins Wanken. Wie genau sich dieser Handlungsstrang mit dem Hauptstrang verbindet, wird wohl erst der zweite Teil des Buches zeigen. In diesem Buch bleibt hierzu noch viel Spielraum für Phantasie.

Das Buch ist sehr gut geschrieben und hat einen schönen Spannungsbogen. Die Charaktere sind sehr greifbar ausformuliert. Gerade Fionn´s Gedanken zeigen immer wieder die inneren Kämpfe und Hürden, mit denen er sich selbst im Weg steht. Wobei Fionn mir persönlich manchmal etwas zu sehr im Selbstmitleid gefangen ist und sich doch ein paar Mal zu viel entschuldigt. Etwas mehr Selbstvertrauen hätte auch diesem Charakter gut getan. Schließlich ist er doch der Fluchträger.

Am Ende des Buchs ist klar, dass es einen Folge-Teil geben wird. Das Ende ist schlüssig und gut gemacht. Es lässt mich auf den zweiten Teil hoffen. Dennoch lässt es mich etwas unvermittelt zurück. Ich hätte mir einen runderen, wirklichen Abschluss gewünscht.

Alles in Allem war es ein tolles Buch, das ich sehr gern gelesen habe. Ob es für den zweiten Teil reicht, weiß ich noch nicht. Aber bis dahin hab ich ja noch bisl Zeit. Mal sehn ;-)