Dunkle Mächte

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robertp Avatar

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Ein im Wasser liegendes, dunkles Schwert ziert den Umschlag und auch der Titel verheißt Unheil im Land Errion. Der Untertitel weist darauf hin, dass noch mindestens ein Folgeband erscheinen wird. Zwei Burschen - Kellen und Fionn - wie Huck Finn und Tom Sawyer, wollen sie auf Abenteuer aufbrechen als sie ein havariertes Segelschiff finden. Als sie dieses wieder flott machen stoßen sie auf ein altes schäbiges Schwert. Als Fionn dieses berührt kommt es zu einer Reaktion und er wird zum sogenannten Fluchträger. In der Folge wird versucht ihm das Schwert wieder abzunehmen. Dabei wird sein Heimatdorf verwüstet und er findet Zuflucht in der Burg seines Herzogs. Parallel dazu wird die Geschichte von Samanta erzählt, die als Junge Sam verkleidet in den Minen von Nindis arbeitet, um ihre Familie durchzubringen.
In diesem ersten Teil haben die beiden Geschichten keine Beziehung zueinander. Wie diese zusammengeführt werden, wird wahrscheinlich der nächste Band zeigen. Mir hat das Schicksal von Sam besser gefallen, hier ist mehr Dynamik – das Mädchen ist ständig der Gefahr ausgesetzt entlarvt zu werden. Die Story in der Mine ist auch viel spannender erzählt, es wird nicht viel herumgeredet sondern bleibt sozusagen immer am Punkt.
Fionn’s Geschichte wird für mich sehr ausgewalzt und verzettelt sich in unzähligen Details, die in diesem Band nicht aufgelöst werden. Somit bleibt sowohl das Verhältnis der beiden Burschen zueinander unbestimmt (wird aus Freundschaft Liebe?), als auch das Schicksal des Fluchträgers total offen, da die Verfolger ebenfalls in einer scheinbar ausweglosen Situation stagnieren.
Für alle die Fantasiebücher a la Tolkien lieben und sich viel Zeit nehmen wollen, um das „Schicksal des Fluchträgers“ auch zu erleben.