Irrfahrt in die Hölle

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kimvi Avatar

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Die Stimmung auf dem Frachtschiff "Per se" ist so düster und bedrohlich wie der Sturm der draussen auf hoher See tobt. Denn jeder der neun Männer an Bord hat ein dunkles Geheimnis im Gepäck.

Einige Besatzungsmitglieder haben Waffen an Bord geschmuggelt und planen eine Meuterei. Denn ihnen ist zu Ohren gekommen, dass dies die letzte Fahrt für die Crew auf der "Per se" sein wird. Denn die Gerüchte sagen, dass sie durch billigere Kräfte ersetzt werden sollen. Dieser Gedanke ist für die Männer unerträglich, aber vielleicht kann die Reederei durch Waffengewalt zum Umdenken gezwungen werden.

Den ersten Matrosen quälen ganz andere Sorgen, aufgrund seiner hohen Spielschulden hat er kurz vor der Abfahrt Drohanrufe von jemandem bekommen der sich "Satan" nennt. Um einen Teil seiner Schulden zu tilgen, soll er in Surinam ein Päckchen entgegennehmen und mit nach Island bringen. Falls er sich weigert, wird der Schuldeneintreiber sich an seiner kleinen Familie vergreifen. Vor Angst und Sorge kann der junge Familienvater kaum einen klaren Gedanken fassen.

Jónas, der Zweite Steuermann, ist auf der Flucht vor den Konsequenzen die seine schreckliche Tat nach sich ziehen wird. Denn kurz vor dem Auslaufen hat er seine Frau mit einem Hammer erschlagen und konnte seine Spuren nur unzureichend beseitigen. Nun lebt er in ständiger Angst entlarvt zu werden, bevor er sich in Surinam heimlich von Bord schleichen kann.

Durch äusserst unglückliche Umstände gelangt auch Jón Karl, den man in Unterweltkreisen "Satan" nennt, im letzten Moment auf das Frachtschiff.

Die "Per se" verlässt den Hafen von Grundartangi und nimmt Kurs auf Surinam um dort Fracht aufzunehmen. Sie bricht auf zu einer Fahrt direkt in die Hölle, ob sie ihren Zielhafen erreichen wird ist ungewiss...

 

Meine Meinung:

Dieser dramatische Roman von Stefán Máni wird mir lange in Erinnerung bleiben, denn sein Erzählstil hat mich sehr beeindruckt. Es ist ihm gelungen eine äusserst bedrohliche und düstere Atmosphäre zu schaffen. Die Feindseligkeit und das Misstrauen zwischen den Besatzungsmitgliedern und die unheimliche , unterschwellige Bedrohung war allgegenwärtig. Aus diesem Grund konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.

Die neun Männer und ihre unterschiedlichen Geheimnisse und Dämonen wurden spannend beschrieben, deshalb konnte ich mir diese stürmische Irrfahrt sehr gut vorstellen.

Mir hat es auch gut gefallen, dass die Ereignisse auf dem Schiff aus den verschiedenen Blickwinkeln der einzelnen Crewmitglieder betrachtet wurden. Denn so konnte man die Zusammenhänge besser verstehen. Auch die losen Handlungsfäden zum Ende fand ich für dieses Buch passend. Sie lassen Raum für eigene Gedanken und Spekulationen.