kassandra10

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Moderne Meutereistory mit subtilen Persönlichkeiten

Das Schiff von Stefan Mani ist gut, aber so gut auch wieder nicht.
Ein Tanker soll nach Surinam auslaufen und seine Besatzung, der Kapitain natürlich ausgeschlossen, beschließt schon vor Bordgang zu meutern, weil ihre Reederei sie nach dieser Fahrt kündigen will. Doch es kommt immer anders als man denkt, stellt sich doch mit der Zeit auf See heraus, das alle, aber wirklich alle inklusive Kapitain "Dreck am Stecken" haben. Mord, Auftragsmord, Drogenschmuggel und noch vielerlei kleine andere hübsche Verbrechen können sich die Crewmitglieder selbst anhängen. Nach kurzer Zeit wird das Schiff auch schon sabotiert, aber nicht von der Meutereitruppe. Man ist sich ratlos und beschließt "Satan", den angeblichen Schwager eines Bootsmannes, dafür verantwortlich zu machen, jedoch ist Satan der Drogenboss schlechthin in Island und nur aufgrund eines Rivalitätenkampfes und der daraus resultierenden Fluch versehentlich auf das Schiff geraten. Satan muss büßen und wird eingesperrt. Als ob die Sabotage nicht genügt, wird die Per se die ganze Fahrt über von wilden Ozeanstürmen geplagt und das durch die Sabotage das GPS und das Radar tot sind, muss der Kapitain raten, wo sie sich befinden. Eins steht fest, sie driften ab und sind schon weit entfernt vom Seekurs nach Surinam.
Plötzlich tauchen Piraten auf, Satan wird befreit und rettet die Crew, die sich von 9 auf 4 dezimiert hat. Alles scheint gut, dann ist der Tank leer, die Motoren gehen aus und sie laufen auf Eis in der Antarktis. Sie teilen sich in 2 Gruppen inkl. Hund auf und marschieren getrennt zu ihren angeblichen Forschungsstationen, ohne Kompass, ohne Sinn.
Der Hund stirbt zuerst, dann alle nacheinander, erst kommt das Selbstmitleid, dann der Tod. Auch Satan, der Held wider Willen stirbt auf der letzten Seite.

Durchweg ist das "Schiff" eine gute Story, doch es war für mich einfach zu viel auf einmal. Soviel Böses ist eher etwas für einen amerikanischen Kinogruselschocker als etwas für einen Roman.
Die Dialoge lassen meiner Meinung etwas zu wünschen übrig und ich habe noch nie ein Buch gelesen, indem so oft über Stuhlgang geredet wird.

Mani hat einen Roman geschrieben, der mir mit etwas kürzeren Dialogen und etwas sinnigeren Verhalten der Crew besser gefallen hätte, doch der offene Schluss ist einfach faszinierend, hat man doch in den letzten Minuten der Mitglieder wirklich kurz um sie getrauert. Aber wirklich nur kurz....


Tina