Wenn der einzig normale Mensch an Bord ein gesuchter Schwerverbr

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sabisteb Avatar

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Ein verfluchtes Schiff, das ursprünglich den Namen Noon trug und auf welchen zwei Morde und drei Selbstmorde geschahen, eine dunkle Prophezeiung über „fünf tote Männer, davon vier auf einem Schiff“ und neun Männer an Bord eines Frachters.
Diese Fahrt soll die letzte für Kapitän Gudmundur Berndsen werden. Nachdem er sich von seiner Frau immer mehr entfremdet hat, will er danach mit ihr ein neues Leben beginnen. Arsael Egilsson (genannt Saeli) freut sich auf die Geburt seines zweiten Kindes, muss um seine Wettschulden zu begleichen Kokain nach Island schmuggeln. Jonas hat seine Frau Maria kurz vor Abfahrt erschlagen und verrennt sich in religiöse Wahnvorstellungen von Busse und Vergebung. Isak Sigurdsson, erster Steuermann, Alkoholiker auf Psychopharmaka und Rassist, der eine Meuterei anzetteln will um anstehende Kündigungen zu verhindern. Jon Karl, genannt Satan, König der isländischen Unterwelt und auf der Flucht von einem Geschäftspartner. Oli Johnsson, genannt der Heizer, Cthulhu Gläubiger und abgedrehter Philosoph mit Herz OP. Runar Hallgrimsson, Asmundur Sigjonsson (der Koch) und Johann der Riese (Maschinist). Das ist die Crew der per se. Als die Kommunikation mit Außenwelt durch Sabotage abgeschnitten wird und kurz darauf der Schiffsmotor ebenfalls durch Sabotage unwiederbringlich zerstört wird traut keiner dem anderen mehr über den Weg.
Was sagt es über eine Crew aus, wenn der einzige, der die Nerven behält und alle zusammenhält ein gesuchter Schwerverbrecher ist?
Insgesamt ein interessanter Plot, jedoch ist die Umsetzung zwar stimmungsvoll aber langatmig. Viele Passagen wiederholen sich wie ein Refrain oder ein Mantra immer wieder. Die Selbstgespräche der Protagonisten, ihre Seelische Selbstzerfleischung führen Streckenweise zu Langeweile. Viele Szenen werden mehrfach hintereinander aus den Blickwinkeln verschiedener Personen erzählt, jedoch teils zu unterschiedlichen Zeitpunkten, was schlichtweg verwirrt. Und der Schluss versandet in Esoterik und Mystik, als wenn der Autor selbst sich unschlüssig gewesen wäre, wie er den Plot auflösen soll.
Zu viele nautische Begriffe machten mir die Orientierung an Bord unmöglich und so ein Theater wegen 5000000 Isländischen Kronen (=31.000 EUR) zu veranstalten ist mir auch unverständlich.
Stimmungsvoll aber nicht sonderlich unterhaltsam oder fesselnd.