Das Schweigen der Toten

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enzian Avatar

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Der Prolog beginnt mit einer grausamen Szene. Ein Mensch schildert seine Qualen. Er befindet sich in totaler Dunkelheit, ist gefesselt, kann den Mund nicht öffnen und erleidet furchtbare Schmerzen. Dann wird er brutal getötet.

Kat Campell ist in einer kleinen amerikanischen Stadt Chiefinspektorin der Polizei. Gerade möchte sie an einem kalten Morgen in Ruhe einen Kaffe trinken, da erhält sie eine Meldung. An einem Straßenrand wurde eine Holzkiste gefunden, die einem Sarg ähnelt. Am Ort eingetroffen, stellt Kat fest, dass es sich tatsächlich um einen Sarg handelt. Darin liegt die Leiche eines Mannes. Sie kennt den Toten, es handelt sich um den Farmer George Winnick.Die Leiche des Mannes ist ausgeblutet, sein Mund zugenäht. Die Augen sind mit zwei polierten Münzen bedeckt.

Szenenwechsel, Henry Goll verfasst für die örtliche Tageszeitung Nachrufe. Da erreicht ihn die Todesnachricht für George Winnick. Diese ist sehr kurz gefasst und der erfahrene Reporter schöpft Verdacht. Kurz darauf bestätigt sein Kollege Martin Swan, dass der Tote ermordet wurde. Dann ist die Leseprobe leider schon zu Ende. Aus der Buchbeschreibung erfahren wir, dass bald darauf eine neue Todesanzeige eintreffen wird, Todeszeit in einer halben Stunde.

Der grausam geschilderte Tod eines Menschen im Prolog lässt mich schaudern. Die Beschreibung ist zum Glück kurz gehalten. Der Erzählstil ist flüssig, man kann sich in das ansonsten beschauliche Leben in einer amerikanischen Kleinstadt hineinversetzen. Die Chiefinspektorin Kat kommt sympathisch rüber. Ihr Entsetzen angesichts des Toten ist spürbar.

Für mich stellen sich gleich viele Fragen.  Der zugenähte Mund symbolisiert Schweigen, wie auch der Titel des Buches ankündigt. Hat der Tote etwas gesehen, was er nicht durfte, weil Münzen auf den Augen liegen und der Mund zugenäht wurde? Kann der angekündigte Tod eines weiteren Menschen verhindert werden?  Der Autor versteht es meisterhaft, die Spannung zu steigern. Ein Buch, das unter die Haut geht.