Death Notice (Todesanzeige)

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zoe2018 Avatar

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Um es gleich vorwegzunehmen, _ **Das Schweigen der Toten** _ von **Todd Ritter** hat mich enttäuscht.

Der Roman beginnt mit einem Prolog, in dem ein Mann bestialisch gequält und ermordet wird.

Anschließend lernen wir Kat Campbell kennen. Sie ist "Chief" in Perry Hollow, einer Kleinstadt in Pennsylvania und kümmert sich gerade um einen Autodiebstahl, als ihr der Fund einer verdächtigen Holzkiste gemeldet wird. Diese Kiste steht an einem Straßenrand und sieht nicht nur so aus wie ein Sarg, sondern sie enthält auch einen Toten: George Winneck, Besitzer eines Hofes in Perry Hollow. Seine Leiche ist nicht nur entstellt, sondern ihm wurde auch der Mund zugenäht.

Im nächsten Kapitel erhält Henry Goll, der für die Nachrufe in der Lokalzeitung zuständig ist, per Fax eine Todesanzeige, auf der steht, dass ebendieser  George Winneck gestorben ist. Warum musste ein vermeintlich unbescholtener Bürger so grausam sterben? Hat etwa der Mörder das Fax geschickt? Weitere Morde geschehen und auch diese werden vorab per Fax avisiert...

Todd Ritters Debütroman hat mich sofort an Linda Castillos "Die Zahlen der Toten" erinnert: ein brutaler Prolog, eine amerikanische Kleinstadt, ein weiblicher Polizeichef, die übrigens (auch) Kate heißt. Hier wie dort hat fast jeder ein Trauma aus seiner Vergangenheit zu bewältigen. Das war mir dann doch etwas zu viel des Guten. Leider habe ich auch schon recht früh geahnt, wer der wahre Täter ist, da diese Person eigentlich die einzig unsympathische in der Geschichte ist.

Aber wer wissen will, wie Leichen einbalsamiert werden oder wie es ist, lebendig begraben zu sein, bis hin zu einem äußerst blutigen Showdown, dem mag dieser Thriller gefallen. Der Ekelfaktor ist nämlich ziemlich hoch, inhaltlich konnte mich Ritters „vor Blut nur so triefendes Debüt“ jedoch nicht überzeugen. Auch wenn der Erzählstil ganz gut ist. Insgesamt 3- würde ich sagen.