Nachwendekrimi
Mich hat der Titel und das Cover des Kriminalromans " Das Schweigen des Wassers " von Susanne Tägder sehr angesprochen. Ich als Wessi ohne Verbindungen in die ehemalige DDR fand die Geschichte spannend. Ein Kriminalbeamter kehrt nach einer dienstlichenVerfehlung vom Westen in seinen ostdeutschen Heimatort zurück und wird in einem aktuellen und einem damit verwobenen alten Mordfall mit den Gegebenheiten der Wende- bzw. Nachwendezeit konfrontiert. Die Sprache hat ein besonderen Sog. Lakonisch, melancholisch, eine bleierne Atmosphäre in sehr eigener Poesie beschrieben. Das hat mir gefallen. Vor meinem geistigen Auge sah ich beim Lesen schon die Verfilmung. Schäbig, trübgrau, von morbider Schönheit die Grundstimmung. Alles in eigentlich reizvoller Landschaft und doch irgendwie bisschen runtergekommen - die Gebäude wie die Menschen. Der Fall war spannend und deprimierend, aber wirklich gut geschrieben.