Spannung und Geschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
smartie11 Avatar

Von

Das Sündenbuch entführt mich in die vergleichsweise noch junge Neuzeit, genauer ins Jahr 1618, dem Beginn des 30 jährigen Krieges. Ich lerne Marek kennen, einen Wissenschaftler und Gelehrten der Astronomie und Mathematik, der sich durch den schneidend kalten April-Wind im ungeliebten Heidelberg zu einem Gasthaus kämpft und dort auf einen geheimnisvollen Seefahrer trifft. Als dieser seine Zeche nicht zahlen kann, bietet er Marek ein mysteriös verziertes Goldamulett aus der neuen Welt und ein Buch mit chiffriertem Inhalt an. Selbstverständlich sind das Interesse und die Faszination des Wissenschaftlers sofort entfacht, so dass sich Marek nach kurzem Zögern auf das Geschäft einlässt. Dabei tut er die Offenbarung des tödlichen Fluchs, der auf diesen beiden Gegenständen ruhen soll, als Aberglaube ab. Viel zu sehr faszinieren ihn die Neue Welt mit ihren Geheimnissen und Rätseln sowie die Aussicht auf wissenschaftlichen Ruhm.
Kurz darauf wird der Seefahrer hinterrücks von einem Unbekannten ermordet.
Szenenwechsel. Nun lerne ich im Prag des gleichen Jahres, kurz vor dem zweiten Prager Fenstersturz, Mareks Tochter Jana kennen. Sie lebt bei der Familie Ihres Onkels und arbeitet in seiner Apotheke. Soweit sie sich bisher auch in ihr Schicksal ergeben hat, bereitet Ihr die eigene Zukunft doch Unbehagen. Die Zwangsehe mit Tomek und ihre dominante wie ehrgeizige Tante Radomila lässt sie düster aussehen, weswegen Jana auch davon träumt, zu ihrem Vater Marek nach Heidelberg zu ziehen. In dieser Situation lernt Sie Dr. Conrad Pfeiffer kennen, einen Arzt aus Wien. Es ist ein hochgewachsener Mann in auffällig schmutziger Kleidung mit Schlammspritzern und Staub auf seinem Mantel und Stiefeln voller Dreck. Aus den Indigo-blauen Augen sprechen Spott und Überheblichkeit....

An dieser Stelle endet die Leseprobe leider und ich finde mich nach meinem kurzen Ausflug in die Vergangenheit im Hier und Jetzt wieder. Durch die atmosphärisch dichte Beschreibung der Schauplätze und der Personen konnte ich schnell in die Geschichte eintauchen. Während ich bei der Szene mit dem unbekannten Seefahrer noch Bilder aus Stevensons Schatzinsel im Kopf hatte, erinnerte mich die düstere Beschreibung Dr. Pfeiffers an Strokers van Helsing. Alles in Allem verspricht die Leseprobe eine fesselnde Geschichte mit kraftvollen Charakteren und mysteriösen Elementen. Auch die Wahl von Zeit und Ort versprechen einen sehr spannenden Kontext. Auf jeden Fall macht die Leseprobe Lust auf´s Weiterlesen!