Ein Ziel ohne Plan ist auch nur ein Wunsch!

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signalhill Avatar

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Traurig und trostlos beginnt Lisa Krusches "Das Universum ist verdammt groß und supermystisch". Man taucht ein in die graue Welt von Gustav, der so gern seinen Vater kennen würde, stattdessen aber mit den wechselnden Freunden der Mutter, die er nur Lily nennt, klarkommen muss. Er lebt in einer ebenso grauen Großstadtsiedlung und ist meist auf sich allein gestellt. Dazu muss er noch regelmäßig den Opa in der Welt seines Altenheims besuchen, die für Kinder so gar nicht geeignet ist.

Doch dann! Ein buntes Mädchen, Charles, tritt einfach so in Gustavs Welt, und man kann sich schon vorstellen, wie alles sich nun dreht und ändert! Lisa Krusche hat auf wenigen Seiten die ganze graue Welt des Gustav beschrieben, und dies auch noch aus der Sicht des Kindes. Es hat mich sehr erstaunt, wieviel Emotionen, Informationen und Traurigkeit die ersten Seiten vermitteln konnten.

Perfekt gelungen war dann der Wechsel mit dem Eintritt von Charles in Gustavs Leben. So ist zu erwarten, dass das Buch im weiteren Verlauf seine Traurigkeit verlieren wird. Wird Gustav seinen Vater finden? Weil ein Ziel ohne Plan auch nur ein Wunsch ist, kann es sein, dass Gustav mit Charles zusammen nun vom Träumer zum Macher wird und die Sache endlich angeht. Dabei finde ich es gar nicht so wichtig, dass er den Vater findet, sondern dass er sich mit der Hilfe von Charles nun selbst finden kann.

Die Autorin hat schon auf den ersten Seiten meine Emotionen geweckt, und ich glaube, den jungen Lesern wird es nicht anders gehen. Ganz schnell ist man in der Figur des Gustav drin und leidet mit ihm. Gern würde ich "Das Universum ist verdammt groß und supermystisch" hier vorablesen.