Eine herzerwärmende Geschichte über Verlust und Trauer - und Hoffnung!

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Nach dem schrecklichen Unfalltod seiner Mutter muss Asher neu lernen, mit sich und seinem Leben zurechtzukommen. Er besucht gleich mehrere Trauergruppen, wo er Will, Henry und Sloane kennenlernt. Zwischen den Vieren entwickelt sich eine etwas schräg anmutende, aber tiefe Freundschaft, die sie schlussendlich bis nach Memphis, Tennessee führt.
Während Asher lange Zeit nach Rache für seine Mutter sinnt, kommt an Ende alles anders.

Ich konnte das Bauch kaum aus der Hand legen, so spannend erzählt K.J. Reilly im Stile von „Vincent will Meer“ die Reise der vier Freunde, die sie nicht nur nach Memphis führt, sondern auch ein Stück weit aus ihrem schwarzen Loch heraus. Die Tatsache, dass im Klappentext schon verraten wird, dass Asher am Ende das Leben wählt, tut dem keinen Abbruch.

Meiner Erfahrung nach sind Romane mit Jugendlichen in der Hautrolle oft eine heikle Angelegenheit, weil sie in ihrem Denken und Handeln entweder zu erwachsen oder zu naiv und vulgär dargestellt werden. In „Das Verhalten ziemlich normaler Menschen“ schafft es die Autorin, Asher wundervoll authentisch zum Leben zu erwecken, vielleicht kommt ihr hier ihr Psychologiestudium zu Gute.

Ich finde es toll, dass als Hauptcharakter ein junger Mann gewählt wurde und somit nicht das Klischee der emotionalen Frau bedient wurde. Trauer betrifft uns alle, egal ob Mann oder Frau, jung wie Asher oder alt wie Henry. Reilly hat diese Trauer und das, was aus ihr folgt, auf ganz berührende Art und Weise aufgedröselt - in Dialogen, die man so ehrlich vielleicht nur führen kann, wenn man einen großen Verlust teilt.

P.S.: Auch wenn es nicht mit der Story zusammenhängt, bekommt das Buch von mir Bonuspunkte dafür, dass mein Exemplar mir den wundervollsten Neue-Bücher-Duft beschert hat, den ich seit langem einsaugen durfte!