Vorhersehbare Handlung und trotzdem echte Gefühle

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In K.J.Reillys Buch „Das Verhalten ziemlich normaler Menschen“ wird hauptsächlich aus Ashers Perspektive über ihn, Sloane, Will und Henry erzählt. Alle vier haben einen geliebten Menschen verloren, weshalb sie sich zu Beginn der Geschichte in einer Trauergruppe kennenlernen. Die Trauer über den Verlust eines nahestehenden Menschen ist das zentrale Thema, an dem sich die Autorin das ganze Buch über orientiert.

Besonders die authentischen Gefühle der handelnden Figuren haben mich von Anfang an überzeugt, da die Autorin es schafft, die Gefühle in der Handlung, aber auch in ihrem Schreibstil widerzuspiegeln, was ihnen eine gewisse Tiefe verleiht. Die durch und durch unterschiedlichen Protagonisten, die sich zusammen auf ihre Reise nach Tennessee begeben, verleihen der Geschichte ein Gefühl von Freiheit und Zusammenhalt. Leider handeln die Figuren trotzdem fast das ganze Buch über, jedenfalls aus meiner Perspektive, sehr vorhersehbar, sodass sich bereits zu Beginn das Ende erschließen lässt. Auch die Figuren selbst wirken leider, trotz der bereits genannten toll beschriebenen Gefühle, ab einem gewissen Punkt in der Geschichte ein wenig platt, nicht wirklich greifbar, und auch das Handeln war für mich so nicht mehr nachvollziehbar. Mir fehlt ein bisschen „Geschichte" um das zentrale Thema.

Insgesamt ein zwar vorhersehbares, aber schönes Buch. Für wen das Thema Trauer im Vordergrund stehen soll, ist „Das Verhalten ziemlich normaler Menschen“ ein tolles Buch; wer eher nach Spannung und aufregender Handlung sucht, findet mit diesem Buch eher nicht das Richtige.