Hochinteressant und spannend

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Die Vorgängerbücher, auf die hier Bezug genommen wird, habe ich nicht gelesen. Ich finde auch nicht, daß dies unbedingt notwendig ist. John le Carré beschreibt die Vorgänge an der Berliner Mauer aus dem Jahre 1961, bei dem zwei Personen bei einem Fluchtversuch, erschossen wurden, so eindringlich und deckt Hintergründe auf, er macht den Leser mit den damaligen Protagonisten des britischen Geheimdienstes bekannt, so daß man durch aufmerksames Lesen einen Eindruck der Zeit des Kalten Krieges erhält.

Den nun fast 80-jährigen ehemaligen Spion des britischen Geheimdienstes, Peter Guilliam holt die Vergangenheit ein. Es war damals sein Freund Alec Leamas und dessen Freundin Elizabeth Gold, die an der deutsch/deutschen Grenze erschossen wurden. Nun wollen deren Kinder eine Klage auf Schadenersatz einreichen.

Um die damaligen Verhältnisse aufzuklären, wird Peter Guilliam nach London beordert und soll dem Geheimdienst Rede und Antwort stehen. Es ist geradezu genial zu lesen, wie dem Leser die Gedankengänge des ehemaligen Spions nahegebracht werden, er aber wohlüberlegt nur das Allernötigste preisgibt oder gar nicht antwortet. Diese Befragungen sind ein Meisterstück des Autors. Ich habe eine große Sympathie für Peter Guilliam empfunden, der als ganz junger Mann dem Geheimdienst beigetreten ist, aber wohl eher immer auf Anordnung gehandelt hat. Und nun soll er hier Verantwortung übernehmen.

Mich hat das Buch sehr beeindruckt. Mit seinem Schreibstil beweist John le Carré sein großes schriftstellerisches Können. Alle, die die vorhergehenden Bände gelesen haben, werden dieses Buch nicht versäumen, aber auch für alle anderen Leser ist dieses Buch ein absolutes Highlight und absolut empfehlenswert.