Zweiter Aufguss einer immer noch sehr guten Geschichte

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John Le Carrés zudem mit Richard Burton, Peter van Eyck und Oskar Werner auch noch überdurchschnittlich gut verfilmter Agentenroman aus der Zeit des sogenannten "Kalten Krieges" "Der Spion, der aus der Kälte kam" (Originaltitel "The Spy who came in from the cold") zählte schon immer zu meinen Lieblingsbüchern und wurde von mir in der Zeit vor der Medienrevolution mit PCs etc. auch etliche Male gelesen. "Dame, König, As, Spion", das die Geschicke einiger Agenten daraus fortsetzte und oft als der zweite Teil bezeichnet wurde, begeisterte mich wesentlich weniger. Nun also soll die Leamas-Gold-Trilogie mit "Das Vermächtnis der Spione" ihren Abschluss finden.
Der 1931 geborene Schriftsteller versteht es ganz offensichtlich nach wie vor, während seiner einstigen eigenen kurzen Tätigkeit beim britischen Geheimdienst gewonnene Erfahrungen gekonnt mit Fiktion zu verweben und Spannung zu vermitteln. Trotzdem konnte mich dieses Buch nicht so wie das Original fesseln. Natürlich war es schön, die Erinnerungen wieder aufleben zu lassen, aber die Geschichte als solche war bekannt, die Lektüre alter Geheimberichte ebenso wie das Miterleben im aktuellen Handlungsstrang nur mäßig spannend und das relativ interessante moralische Abwägen von Schuld und Vaterlandsliebe riss auch nicht unbedingt viel raus.
Insgesamt gesehen habe ich das Buch zufrieden beendet, werde aber weiter den aus der Kälte kommenden Spion als DAS Werk dieses Autors betrachten.