gediegen, aber nicht abgeschlossen in diesem Teil

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yellowdog Avatar

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Der Roman ist gediegen angelegt. Schauplatz ist überwiegend Venedig, aber der Stil ist deutsch, stellenweise auch britisch gehalten und mit einem amerikanischen Protagonisten. Dr.George Mallory ist Psychologe und Experte für Parapsychologische Ereignisse und Phänomene, die er gerne als Täuschungen entlarvt. Schließlich ist er Wissenschaftler.
Die Suche nach dem Unfassbaren prägt ihn auch, so raucht er viel und lebt alleine. Schon ein wenig theoretisch wie die Figur charakterisiert wird, aber warum nicht.
Ein Auftrag um mysteriöse Gemälde führt ihn nach Venedig. Das ist interessant genug, um die Leser am Buch zu halten.
Die Venedig-Karte wird großzügig ausgespielt, da habe ich nichts dagegen. Später wird auch Frankreich wichtig.

Bei der Ermittlung wird Mallory von der sympathischen Dr.Josephine Canoni begleitet. Sie hat eine lebhafte Adoptivtochter. Das ergibt einige amüsante Passagen und die drei sind kein schlechtes Team.
Es gibt auch lange Abschnitte mit Josephine ohne Beteiligung von Mallory und umgekehrt.
Es mangelt auch nicht an bedrohlichen Passagen, in denen die Protas in Gefahr geraten, doch überwiegend ist die Handlung relativ ruhig gehalten.

Eine originelle Komponente des Romans ist, dass die Handlung in 1985 angesiedelt ist. Es gibt zahlreiche zeittypische Anspielungen auf diese Zeit, z.B. kultureller Art (Bücher, Filme, Musik).

Sprachlich ist der Roman okay, wenn man nicht zu viel erwartet. Und immerhin ist er durchgehend abwechslungsreich und unterhaltend.