Dunkle Familiengeheimnisse am Vorabend des 2. Weltkrieges

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Bereits der Sprung in die im Jahr 1939 in Krakau handelnde Geschichte gestaltet sich detailreich und spannend, als die junge Marie heimlich in das titelgebende verschlossene Zimmer ihres Vaters einbricht. Wir erfahren, dass Maries verschwundene Mutter ein Geheimnis umgibt, das vom strengen Vater strikt gehütet wird. Ein geheimnisvoller Fund bringt Marie auf die Spur ihrer Mutter.
Der darauf folgende Perspektivwechsel schwenkt auf die Sicht eben dieses Vaters, Dominik Karski, den wir nun bei seiner Arbeit im Krankenhaus erleben. Auf den Spuren von Alexander Flemming hat er ein Penicillin entwickelt und rettet damit das Leben eines jüdischen Jungen. Dominiks Leidenschaft für seine Tätigkeit als Arzt ist deutlich zu spüren. Allerdings eröffnet der Besuch mit seinem Professor bei einem Vortrag eines Kollegen und Konkurrenten eine weitere Dimension der Erzählung, als antisemitische Propaganda ausgebreitet wird. Es wird klar, dass Dominik Karski ein Geheimnis hütet, und dieses offensichtlich ein dunkles ist.

Das Buch zieht den Leser bereits auf den ersten Seiten in seinen Bann. Das Cover verspricht bereits ein Geheimnis, auf dessen Spur wir uns aus den Perspektiven von Tochter und Vater begeben. Die Schilderung ist atmosphärisch stark und macht es einfach, sich in das Krakau am Vorabend des 2. Weltkrieges zu versetzen. Zudem ist die Beschreibung der Stadt Krakau, in die mich vor vielen Jahren einmal eine Reise geführt hat, äußerst gelungen.

Ein spannender Einstieg in eine Geschichte voll dunkler Geheimnisse!