Ein ergreifender Roman, der mich in den Bann gezogen hat.

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Krakau, 1939
Marie wird von ihrem Vater groß gezogen. Sie hat keine Ahnung, warum ihre Mutter sie damals verlassen hat. Doch jegliche Fragen in diese Richtung, warum diese verschwand, blockt ihr Vater ab. Aber Marie möchte dieses Geheimnis lüften und bricht in das abgeschlossene Zimmer ihres Vaters ein. Sie hofft damit zu erfahren, wer ihre Mutter ist.
Rachel Givney hat es mit ihrem historischen Roman eine ergreifende Geschichte geschrieben, die mich sehr fesseln konnte. Das Cover hat mich gleich neugierig gemacht, denn was hat es mit dem verschlossen Zimmer auf sich? Dabei spielt der Roman in zwei Zeitebenen, Krakau 1939 und 1918 in Lemberg. Erzählt wird in der dritten Person, größtenteils aus der Sicht von Marie. Immer wieder kommt es zu emotionalen Szenen, in beiden Zeitebenen.
Der Leser begleitet die wissbegierige, intelligente und sehr mutige Marie, die es nicht leicht hat ihren Traum zu realisieren. Die Rolle der Frau ist in der damaligen Zeit noch eine ganz andere als heute. Der Vater Dominik ist ein renommierter Arzt und unterstützt den Traum seiner Tochter nicht, Medizin zu studieren. Welches schreckliche Geheimnis versucht er zu verbergen? Diese Frage zieht sich durch den ganzen Roman und erhöht die Spannung.
Zusätzlich wird gezeigt, wie schwierig die Liebe zwischen einem Juden und einer Katholikin war, gerade in der schrecklichen Zeit des Nationalsozialismus.
In dieser tiefgründigen, mitreißenden und dramatischen Geschichte geht es unter anderem um die Rolle der Frau in der damaligen Zeit, aber auch um den Krieg und den Hass gegenüber den Juden. Besonders überrascht hat mich das unvorhersehbare und ergreifende Ende. Gerne empfehlen ich diesen fesselnden Roman weiter.