Eine Frau auf ungewöhnlichen Wegen

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gabriele 60 Avatar

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Marie lebt seit ihrem zweiten Lebensjahr ohne Mutter bei ihrem Vater. Der ist Arzt und kümmert sich liebevoll um seine Tochter, spricht aber nie über die Mutter. Fragen wie: „Was ist mir ihr geschehen? Wo ist sie?“ treiben das junge Mädchen um. Als Leser begleiten wir Marie auf ihrer Suche nach der Wahrheit. Gleichzeitig erfahren wir, dass der klugen Marie ein Studium an der Universität verwehrt wird, weil sie eine Frau ist.

Die in Australien lebende Rachel Givney hat aus Polen stammende Vorfahren. Sie selbst ist mehrmals zur Recherche in das Land ihres Romans gereist und hat sogar polnisch gelernt.

Der Roman zeigt sich viel komplexer, als ich mir zu Beginn des Buches vorstellen konnte. Die Autorin greift einige Zeitprobleme auf (Ausgrenzung von Juden kurz vor dem zweiten Weltkrieg, Nachwirkungen des großen Krieges und erzählt von Frauen, die mehr wollen als Kinder bekommen und andere bedienen). Die Autorin schreibt sehr lebendig und versteht es, Spannung aufzubauen. Mehrmals führt sie meine Gedanken in die Irre. Mit der erst zum Ende hin erfolgenden Auflösung hätte ich nie gerechnet.

Für dieses Buch kann ich eine klare Leseempfehlung geben.