Das Lesen dieses Buches ist eine rasante Fahrt. Schleudertrauma nicht ausgeschlossen.

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lillie-sophie Avatar

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„Das Verschwinden der Stephanie Mailer“ war mein erstes Buch von Joel Dicker, aber mit Sicherheit nicht das Letzte. Ich wusste im Vorfeld nicht, was mich bei Dicker erwarten wird, aber ich war quasi ab den ersten Seiten infiziert vom Dicker Fieber. Das Lesen von „Das Verschwinden der Stephanie Mailer“ war eine rasante Fahrt, bei der ich stellenweise fast ein Schleudertrauma davon getragen hätte.

Joel Dicker ist wahrlich ein Erzählkünstler. Ich habe selten einen Roman gelesen, bei dem in den ersten hundert Seiten so viel passiert, dass man zum einen kaum Atem holen konnte. Und zum anderen trotzdem nie den Überblick verliert. Dicker führt den Leser sehr gekonnt und äußerst charmant an der Nase herum. Er wirft mit Theorien um sich, um diese zwei Seiten weiter wieder zu verwerfen. Trotz der Masse an Geschehen, hatte ich nicht das Gefühl erschlagen zu werden. Vielleicht war zwischenzeitlich kurz das Gefühl da, dass man gleich ein Schleudertrauma bekommt, weil so viel geschieht, dass man gar nicht weiß, wo man zuerst hinsehen soll. Aber genau das macht auch den Reiz und wahrscheinlich auch Joel Dicker aus.

Zwischenzeitlich und besonders zum Schluss hin, fand ich die Darstellung der Charaktere sehr speziell. Das war Absicht des Autors die Figuren überspitzt darzustellen, um nicht zu sagen als Karikaturen. Ich empfand es zum Ende hin leider ein wenig zu viel. Es war ein schmaler Grad und irgendwie macht es halt auch den Dicker Charm aus, aber einen Hauch weniger zum Schluss hätte mir persönlich mehr zu gesagt.

Die Auflösung um das Verschwinden von Stephanie Mailer kam wirklich fast ganz zum Schluss. Bis zu diesem Punkt hatte ich gefühlt tausend Theorien gehabt und diese wieder verworfen. Joel Dicker hat es wirklich bis zum Ende spannend gehalten und selbst dann nochmals einen drauf gelegt. Es war eine aufregende Fahrt, das Lesen von „Das Verschwinden der Stephanie Mailer“ und ich kann das Dicker Fieber nun absolut nachvollziehen. Gut, dass die beiden Vorgängerbände schon hier liegen. Absolute Leseempfehlung!